Lieber Leser,
die aus Siemens hervorgegangene Infineon Technologies AG hat heute früh ihre aktuellen Quartalszahlen gemeldet. Demnach verzeichnete das Unternehmen im zweiten Quartal seines laufenden Fiskaljahres einen Umsatz von 1,767 Mrd. Euro (+7% gegenüber Q1) bei einem Segmentergebnis von 296 Mio. Euro (+20%). Auch der Ausblick, in dem das Management für das Gesamtjahr eine Umsatzsteigerung um 8-11% sowie eine weiter steigende Profitabilität in Aussicht stellt, kann sich sehen lassen. Dennoch ist die Aktie heute zweitgrößter Verlierer im DAX. Warum?
Selbst zu hohe Hürde auferlegt
Nun, das Management selbst hatte noch im März die Messlatte höher gelegt. Daraufhin haben die Analysten eigentlich auf ein Segmentergebnis von 300 Mio. Euro + x gehofft. Doch diese hohen Erwartungen konnten nun nicht ganz erfüllt werden. Allerdings betonte die Konzernführung in der heutigen Pflichtmitteilung noch einmal explizit, dass die Segmentergebnis-Marge bei einem EUR/USD-Wechselkurs von 1,10 für das Gesamtjahr bei 17% liegen soll. An dieser Aussage wird man sich daher weiter messen lassen müssen.
Dies erscheint einerseits schwierig, da Infineon selbst das abgelaufene Quartal als „saisonal überdurchschnittlich“ einstuft. Andererseits zieht laut CEO Reinhard Ploss neben einem starken Automobilgeschäft inzwischen auch die Nachfrage nach Lösungen für Haushaltsgeräte, Industrieanwendungen und Stromversorgungen deutlich an. Zudem wurde das Ergebnis einmalig mit 17 Mio. Euro durch einen gescheiterten Übernahmeversuch (Wolfspeed) belastet.
Fazit: Hohe Erwartungen geschürt, die aber erfüllt werden sollten – Aktie kaufenswert
Die vorgelegten Quartalszahlen waren nicht schlecht, beinhalteten aber auch keinerlei positive Überraschungen. Somit erklären sich die heutigen Gewinnmitnahmen. Allerdings hat das Management bereits in der Vergangenheit hohe Erwartungen geschürt und diese noch einmal unterstrichen. Daher muss davon ausgegangen werden, dass die Geschäfte weiter rund laufen und Infineon diese hohen Erwartungen auch erfüllen kann. Vor diesem Hintergrund erscheint die Aktie mit einem KGVe von 21 noch nicht zu teuer.
EinBeitrag von Sascha Huber.
Herzliche Grüße
Ihr Robert Sasse