Lieber Investor,
dass die Schulden hoch sind, wird nicht bestritten. Ob sie auch zu hoch sind, ist eine Frage, die immer noch kontrovers beurteilt wird. Bislang ermöglichten die niedrigen Zinsen und das ansteigende Wirtschaftswachstum die kritische Frage ein wenig in den Hintergrund rücken zu lassen.
Die Zinsen sind so niedrig, dass selbst der gigantische Schuldendienst mit Leichtigkeit zu stemmen ist und die anziehende Wirtschaft vermittelte die Hoffnung auf eine Reduzierung der Schulden, sowohl absolut als auch relativ zur Wirtschaftsleistung. Das schöne Bild hat aber in den vergangenen Wochen empfindliche Risse bekommen.
Ein großer Teil der Staatsausgaben sind Sozialleistungen aller Art
In den USA steigen die Zinsen wieder und aus der Wirtschaft gibt es widersprüchliche Signale. Sie deuten noch nicht unmittelbar auf einen bevorstehenden Abschwung, sie lassen aber erkennen, dass die Dynamik nachlässt und das zukünftige Wachstum hinter die Werte aus den Vorjahren zurückfallen wird.
An dieser Stelle ist Vorsicht geboten, denn ein großer Teil der Staatsausgaben sind die Sozialleistungen aller Art. Sie werden in den kommenden Jahren weiter steigen, denn die Bevölkerung altert. Das bedeutet für den Staat höhere Pensionslasten für seine Beamten sowie höhere Zuschüsse zur gesetzlichen Renten- und Pflegeversicherung. Wenn eine Rezession vor der Tür stehen sollte, kommen weitere Ausgaben für Kurzarbeit und Arbeitslosenhilfe leicht dazu.
Herzliche Grüße
Ihr Robert Sasse