ARD & ZDF wollen bekanntlich wieder mehr Geld - denn mit dem 1. und 2. verdient sich's besser: Laut KEF-Bericht beträgt der Verdienst im Durchschnitt 108.252 € jährlich oder 9.021 € monatlich.
Via Deutscher Arbeitgeber Verband
2016 erzielte ein ARD-Angestellter nach dem KEF-Bericht im Durchschnitt eine Gesamtvergütung von 108.252 € jährlich oder 9.021 € monatlich. Dieser Betrag setzte sich aus 7.238 € Gehalt und 1.783 € Zuführung zu den Pensionsrückstellungen, aus denen seine zukünftige Betriebsrente gespeist wird.
Diese Traumvergütung lag deutlich über der Marke vieler Vergleichsgruppen:
- Sie ist doppelt so hoch wie das durchschnittliche Bruttoarbeitsentgelt der Gesetzlichen Rentenversicherung, die 2016 bei 36.267 € lag. Wird zwecks Vereinheitlichung eine monatliche Nebenkostenpauschale von 35% unterstellt, kommen wir im Bundesdurchschnitt auf 48.960 € jährlich oder 4.080 € monatlich. Ob der ARD-Wert bei diesem Vergleich noch angemessen ist, wird nicht einfach zu beantworten sein.
- Schneller wird sich der Bürger eine Vorstellung über die Angemessenheit machen, wenn er die niedrigeren Vergütungen einiger Spitzenbeamten z.B. eines Hochschullehrers oder eines Bundeswehrgenerals heranzieht. Er muss dabei wissen, dass im "Staatsfernsehen" nicht nach dem Bundesangestelltentarif (BAT), sondern nach einem eigenen Tarif entlohnt wird.
- Wie fällt der Vergleich mit der Wirtschaft aus? Gehaltsreports von Personalberatungen belegen, dass Fach- und Führungskräfte in der freien Wirtschaft weniger als bei der ARD verdienen. Stepstone nennt für 2016 eine Gehaltzahl von 5.750 € monatlich, die bei einer großzügigen Nebenkostenpauschale von 40% eine Gesamtvergütung von 8.050 € monatlich ergibt. Von den analysierten Berufen könnten nur die Mediziner und Zahnmediziner (9.279 €) mithalten, die Mitarbeiter der führenden Branche Chemie und Erdölverarbeitenden Industrie, mit 7.958 €, schon nicht mehr.
- Der Vergleich mit den Vergütungen in den DAX-Firmen ergibt ebenfalls eine Fehlanzeige. In unsere Auswahl kommen Bayer (hoher Akademikeranteil), Volkswagen (Sieger beim letzten Gehaltszufriedenheits-Index der FAZ) und die Lufthansa (Traditionskonzern, in dem allerdings schlecht bezahlt wird). Zahlen für die Muttergesellschaften - Konzernzahlen würden wegen der vielen Tochtergesellschaften in Niedriglohnländern das Bild verzerren - ergeben, dass auch die die Bayer AG mit 8.216 €, VW mit 7.336 € (trotz 2016er Bonus) und die Lufthansa mit mageren 4.940 € von der ARD übertroffen werden.