Gute Aussichten? Der Analyst der HSH Nordbank, Stefan Goronczy, rät zum Kauf der IVG!
IVG habe 2007 mit einem Rekordgewinn überzeugt. Die betrieblichen Erträge seien vor allem dank Zuschreibungen bei Immobilien und Kavernen sowie projektbedingter Bestandsveränderungen um 524 auf 1.188 Mio. EUR empor geschnellt. Auch die Mieteinnahmen hätten sich bereits durch die erhebliche Aufstockung des Immobilienportfolios erhöht. Das EBIT sei um 253 auf 476 Mio. EUR gestiegen, der Konzernüberschuss habe um 186 auf 301 Mio. EUR zugelegt. Für die Aktionäre würden davon 271 Mio. EUR verbleiben, aus denen eine um 20 auf 70 Eurocent je Aktie erhöhte Dividende gezahlt werde. Der NAV sei dank der Aufwertungen auf 29,03 EUR je Aktie geklettert.
Die guten Vorjahreszahlen seien aber sofort angesichts der durch die Finanzmarktkrise erhöhten Unsicherheit auf den Kredit- und Immobilienmärkten verblasst. Der Vorstand habe nur einen verhaltenen Ausblick für 2008 gewagt. Die nervöse Stimmung auf den Immobilieninvestmentmärkten könne aber nicht darüber hinwegtäuschen, dass sich die Vermietungsmärkte dank des robusten Wirtschaftswachstums weiterhin günstig entwickeln würden. Dies sollte Werteinbussen weitgehend verhindern, eine Ausnahme bilde London.
Ohne Aufwertungen bei Immobilien dürften die Erträge 2008 und 2009 sinken, was die investitionsbedingt zunehmenden Mieteinnahmen nicht völlig auffangen könnten. Die Analysten der HSH Nordbank senken daher ihre Gewinnerwartungen und rechnen 2008 mit einem Konzerngewinn von 169 Mio. EUR, von dem 134 Mio. EUR den Aktionären verbleiben. Ihre Dividende würden sie unverändert bei 70 Cent je Aktie erwarten. Der NAV dürfte dank Zuschreibungen bei den Kavernen geringfügig steigen.
Die umfangreiche Projektpipeline und eine ab Ende 2009 wieder bessere Stimmung auf den Immobilien-Investmentmärkten sollten die Ertragslage von 2010 an verbessern und zu höheren Gewinnen und Dividenden führen.
Der Aktienkurs sei jüngst eingebrochen. Die Analysten würden dies für völlig übertrieben halten, nicht nur weil IVG gegenüber den Peers unterbewertet sei, auch fundamental würden sie die Aktie nach ihrem EVA-Modell mit einem Fair Value von 29,50 EUR deutlich höher bewerten.
Zwar billigen die Analysten der HSH Nordbank IVG Immobilien wegen der gesenkten Gewinnerwartungen keine Prämie zum NAV mehr zu, aufgrund des enormen Kurspotenzials bekräftigen sie aber ihr Rating "kaufen". Ihr Kursziel auf Sicht von zwölf Monaten laute 29,50 EUR. Das Anlagerisiko bleibe volatilitätsbedingt hoch.
Analyse-Datum: 15.04.2008