Lieber Leser,
die Erwartungen waren niedrig, umso überraschender kommt das positive Quartalsergebnis der Commerzbank daher. Wie Deutschlands zweitgrößtes Geldhaus mitteilte, wurde im Auftaktquartal 2017 ein Nettogewinn in Höhe von 217 Mio. Euro erzielt. Gegenüber dem entsprechenden Vorjahreszeitraum bedeutet dies ein Zuwachs von 48 Mio. Euro bzw. gut 28 Prozent. Analysten hatten zuvor weniger als die Hälfte erwartet, im Schnitt wurde mit 107 Mio. Euro gerechnet.
Daher lohnt ein genauerer Blick, aus welchen Quellen sich der Gewinn tatsächlich speist. Und hierbei wird deutlich, dass das Kerngeschäft mit Privat- und Firmenkunden nicht ausschlaggebend war. Stattdessen gingen dort die Gewinne ob des anhaltenden Niedrigzinsumfeldes weiter zurück. Zugute kam der Bank hingegen ein positiver Sondereffekt bei der Bereinigung von Altlasten.
Es gibt noch viel zu tun
Konzernchef Martin Zielke sprach dennoch von einem gelungenen Jahresauftakt. „Die Commerzbank ist gut ins neue Jahr gestartet und hat im ersten Quartal ein ordentliches operatives Ergebnis erzielt. Wir sind mit der Umsetzung unserer Strategie Commerzbank 4.0 auf Kurs.“ Positiv zu werten sind die Fortschritte bei der Neukundengewinnung: Von Januar bis März konnten 151.000 Privatkunden hinzugewonnen werden. Im Privatkundenbereich vergrößerte sich das Kreditvolumen um 7 Prozent.
Dennoch wartet noch sehr viel Arbeit auf das Institut. Im Zuge des Konzernumbaus sollen in den kommenden Jahren mehr als 9.000 Stellen wegfallen, fast 20 Prozent der einstigen Konzernbelegschaft. Der Bank erwachsen hierdurch zunächst finanzielle Belastungen. Weitere Kosten fallen im Zusammenhang mit der Automatisierung von Prozessen an. Mittelfristig beabsichtigt die Commerzbank durch die Maßnahmen natürlich Geld einzusparen. Bis 2020 sollen die Kosten um jährlich 6,5 Mrd. Euro reduziert werden.
EinBeitrag von Hermann Pichler.
Herzliche Grüße
Ihr Robert Sasse