Liebe Leser,
rumms! Das ging jetzt schnell. Die Spekulationen, dass die TLG Immobilien eine Übernahme der WCM plane, waberten schon einige Zeit durch die Gerüchteküche. Heute spitzte sich die Situation am Markt nochmals zu, als mehrere große Medien sich auf Insiderinformationen beriefen und von einer nahen Einigung berichteten. Nun haben die beteiligten Firmen die Sache offiziell gemacht.
Die Rechnung nach Adam Riese
Wie WCM am Mittwochabend um 20.46 Uhr per Ad-hoc-Mitteilung verlauten ließ, hat die TLG am gleichen Tag ein öffentliches Übernahmeangebot „an alle ausstehenden Aktionäre der WCM Beteiligungs- und Grundbesitz-Aktiengesellschaft“ vorgelegt. Das Wichtigste aus Anlegersicht zuerst: TLG bietet für 5,75 WCM-Aktie je eine eigene Unternehmensaktie.
Der Kurspreis von WCM stand vor den aktuellen Gerüchten bei ungefähr 3,20 Euro, am Mittwochabend bei 3,50 Euro, TLG bei 18,99 Euro. Teilt man TLG-Kurs durch den aktuellen WCM-Kurs, erhält man 5,43. Teilt man ihn durch alten Kurs, sind es 5,93. Richtig: Nach den Angaben von WCM entspricht das Angebot einem Wert von 3,36 Euro je Aktie. Dies wiederum bedeutet eine Prämie von 17,8 % auf das EPRA NAV in Höhe von 2,85 Euro. Zudem sind die neuen TLG-Aktien bereits rückwirkend ab 1. Januar dividendenberechtigt.
Die Sache ist wohl schon gegessen
Ob die WCM-Aktionäre dieses Gebot für wirklich gut erachten werden? Ich weiß es nicht. Allerdings haben sich scheinbar schon wichtige Akteure auf die Seite der TLG gestellt. So wollen sich Vorstand und Aufsichtsrat nach dem jetzigen Stand der Dinge für eine Annahme des Übernahmeangebots aussprechen. Viel wichtiger: „Aktionäre, die zusammen insgesamt rund 50 % der Aktien und der Stimmrechte an der WCM halten“, haben sich unwiderruflich dazu verpflichtet, das Angebot anzunehmen. Damit ist die Sache aus meiner Sicht eigentlich schon gegessen.
Herzliche Grüße
Ihr Robert Sasse