Der Chef des Wirtschafts-Sachverständigenrates, Wolfgang Franz, hat sich gegen ein drittes Konjunkturpaket ausgesprochen. „Ein `drittes Konjunkturpaket` lehne ich derzeit ab“, sagte Franz der „Financial Times Deutschland“ (Freitagsausgabe).
„Erst einmal müssen die bisherigen Konjunkturpakete im Inland und Ausland ihre Wirkung entfalten, dies beginnt erst jetzt“, sagte der Vorsitzende des Rates der so genannten Wirtschaftsweisen.
Franz nimmt am kommenden Montag am Konjunkturgipfel im Kanzleramt teil. Dabei will die Bundesregierung mit etwa 40 Vertretern von Wirtschaft und Gewerkschaften über eine bessere Koordinierung der bisherigen Konjunkturhilfen beraten.
Zudem sei die Geldpolitik bereits „sehr expansiv“. Auch stellten die stark gesunkenen Rohstoff- und Nahrungsmittelpreise in der Größenordnung von rund 30 Mrd. Euro so etwas wie ein drittes Konjunkturprogramm dar.
„Und viertens erwarte ich im Verlauf des Sommers eine gewisse konjunkturelle Bodenbildung, das heißt, die konjunkturelle Abwärtsbewegung dürfte allmählich zum Erliegen kommen“, sagte der Präsident des Mannheimer Zentrums für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW).