So stieg die Moskauer Börse seit Jahresbeginn um 30% gemessen am RTS-Index und sogar 48% gemessen am MICEX-Index. Auch Aktien aus Kasachstan konnten in den letzten Monaten kräftig zulegen. Kasachstan wird auch am 24. April bei meinem Interview über Zentralasien in der 3SATBörse einen Schwerpunkt bilden. Viele Aktien, die ich im Börsenbrief EAST SOCK TRENDS in der engeren Wahl hatte, konnten sich im Kurs sogar in wenigen Wochen mehr als verdoppeln. Selbst die Deutsche Bank legte ausgehend vom Tief um über 160% von 16 auf 42 € zu. Der DAX befindet sich aber trotz der Kursrallye noch mit 4% im Minus und der Dow Jones mit 7%. Der Nikkei-Index konnte das Minus auf 1% vermindern. Nach der Kursrallye dürften in den nächsten Wochen aber auch wieder kräftige Gewinnmitnahmen an der Tagesordnung sein.
Ausgelöst haben die Kursrallye den letzten Wochen in erster Linie erst die Gerüchte und dann jetzt die Fakten, dass einige Großbanken im 1. Quartal 2009 wieder ein positives Geschäftsergebnis vorweisen können. So meldete Goldman Sachs für das 1. Quartal schon wieder einen Quartalsgewinn von 1,6 Mrd. USD und auch JP Morgan konnte sogar mit Gewinn von 2,1 Mrd. USD abschließen, obwohl 10 Mrd. USD an faulen Krediten abgeschrieben werden musste. Zuvor meldete Wells Fargo erfreuliche Geschäftszahlen. JP Morgan warnt aber auch vor steigenden Abschreibungen bei Unternehmens- und Konsumentenkrediten, was zu höheren Rückstellungen in Zukunft führen könnte. Auch bei der Citi Group fiel der Verlust mit 966 Mio. USD geringer aus als erwartet. Der Kurs hat sich seit dem Tief bereits mehr als vervierfacht. Ein Eldorado für Zocker und Kurzfristtrader!
Da die Fundamentaldaten für die meisten Unternehmen und Volkswirtschaften auch fortan eine „Black box“ sind, sollten Sie sich weiterhin auch mehr auf die Markttechnik verlassen. Noch ist der kurzfristige Haussetrendkanal seit März voll intak, der beim DAX bis 4300 Indexpunkte reicht; wird er verlassen, gehen Sie auch wieder mehr in Liquidität. Positionsglattstellungen empfehle ich schon jetzt zum Teil. Bei unter 4450 gehen Sie auch kurzfristig beim DAX short. Bisher hat der DAX im Rahmen einer Bärmarktrallye um 1000 Indexpunkte hinzugewonnen, womit der Bärmarkt aber erhalten bleibt (selbst bis 5000 Indexpunkten). Der DAX schloss am Freitag mit einem Plus von 1,46% bei 4676 Indexpunkten. Gold brach auf 866 USD/Unze ein und dürfte nächste Woche weiter fallen, da es keine Inflation, sondern Deflation im Moment gibt. Unter 860 USD/Unze Gold weiter shorten und erst bei über 900 USD/Unze wieder long gehen. Öl konnte sich bei 52 USD stabilisieren. Der Dollar sehe ich weiter steigen, nachdem er schon heute bei 1,30 EUR/USD einpendelte.
Sie sollten aber Aktienpositionen an den Ostbörsen glattstellen, wenn der DAX unter 4400 bzw. wesentlich bedeutsamer der S&P-Index unter 830 Indexpunkte (erstes Warnsignal) und erst recht wenn er unter 760 Indexpunkte (DAX unter 4200) fallen sollte. Der S&P-Index schloss am Freitag mit einem Plus von 0,92 % auf 873 Indexpunkte und der Dow Jones mit einem Plus von 0,45% bei 8169 Indexpunkten. Die Gewinnmitnahmen werden an den Ostbörsen noch stärker ausfallen als in den USA. Immerhin sind in Russland in den letzten 4 Wochen Tradinggewinne von über 30%, bei Einzelpositionen von über 100% angefallen. Wer jetzt neu einsteigt, geht ein wesentlich höheres Rückschlagsrisiko ein als noch vor 4 Wochen. Ich rechne allerdings nicht mehr mit so starken Kursturbulenzen wie in de Horrormonaten August bis Oktober 2008.
Fazit: Wir haben es nach wie vor mit einer intakten Bärmarktrallye zu tun, die durchaus noch einige Tage weiter laufen kann. Ich rechne aber schon nächste Woche mit kräftigen Kurskorrekturen durch Gewinnmitnahmen, womit der kurzfristige Haussetrendkanal noch intakt bleiben würde. Ein probates Mittel ist, Gewinne mit Stopp-loss-Marken 5-10% unter den gegenwärtigen Kursen abzusichern. Teilgewinnmitnahmen sind schon jetzt ratsam, ansonsten Gewinne laufen lassen. Welche Aktien unter Trading-Gesichtspunkte ge- oder verkauft werden sollen, können Sie der täglich aktualisierten Ostbörsen-Hotline 09001-8614001 (1,86 €/Min) entnehmen.
TV-Hinweise. Das nächste TV-Interview mit Andreas Männicke ist am 24. April 2009 um 21.30 Uhr in der 3SATBörse über Zentralasien (Kasachstan, Usbekistan etc.)
Vortrags-Hinweise: Das nächste ESI-Ostbörsen-Seminar„Optimale Anlagestrategien in unsicheren Zeiten“, wo auch Afrika als neu zuentdeckender Kontinent mit großen Chancen von dem Fondsmanager Hartmut Sieper(NESTOR Fonds) thematisiert wird, findet am 27. Mai 2009 um 17.30 Uhr in Frankfurt/M statt (Infos duAnmeldung unter www.eaststock.de oderTel. 040/6570883. Ich werde auch auf der „Invest“ am 24. April in Stuttgart um14.15-15.00 Uhr einen Vortrag über „Jahrhundertkrise = Jahrhundertchance - OptimaleAnlagestrategien in unsicheren Zeiten“ beim Stand des „Derivate-Magazins“halten.
In demkostenlosen Newsletter von Andreas Männicke miteiner wesentlich ausführlicheren Analyse der Performanceaussichten derWeltbörsen gibt es noch mehr Hintergrundinformationenzum aktuellen Marktgeschehen, die Sie jetzt unter www.andreas-maennicke.de abrufenkönnen.