Wie man Schrumpfung zu Wachstum erklärt
Dieim August 2008 veröffentlichten Zahlen zum US-Bruttoinlandsprodukt miteinem auf das Jahr hochgerechneten Anstieg von 3,3 Prozent für das 2.Quartal 2008 waren ein Meisterwerk des ökonomischen Illusionismus.
Eswurde das 4,6-prozentige nominale Wachstum des Bruttosozialprodukts nurum 1,3 Prozent Inflation durch den so genannten BIP-Deflator bereinigt.Da die Inflation jedoch deutlich über fünf Prozent gelegen hat, würdesich daraus eigentlich eine Schrumpfung der Wirtschaft um mindestens0,4 Prozent ergeben haben.
Die Lösung: Das Bureau of Economic Analysisdes US-Handelsministeriums hat die Geldentwertung zu Wachstum erklärt.Ein ökonomisches Novum, bei dem wir uns nur verwundert die Augen reibenkonnten, stiegen doch die ebenfalls geschönten Verbraucherpreise (CPI)im 2. Quartal um plus 4,4 Prozent und die Produzentenpreise (PPI) sogarum plus 7,6 Prozent gegenüber dem Vorjahr.
Im Juli 2008 stieg das CPIauf ein 17-Jahreshoch um 5,6 Prozent, das PPI auf ein 27-Jahreshoch um9,8 Prozent und die Importpreise auf den bisherigen Rekordstand seitder Datenerhebung um nahezu 22 Prozent.
EinUmstand, der die US-Zentralbank dazu veranlasste, dieGeldmengensteigerung im August 2008 deutlich zu reduzieren und somitdie Deflationierung der Aktienkurse einzuleiten.
Wer braucht schon M3?
Schon seitJahren wird die Geldmenge M3 nicht mehr veröffentlicht, damit dieBevölkerung das Treiben der Federal Reserve möglichst wenignachvollziehen kann.
Der angebliche Exportboom ist mittlerweile wie einKartenhaus in sich zusammengebrochen. Das offizielleBruttosozialprodukt von etwa 14.000 Milliarden US-Dollar, welches zueinem Viertel aus Buchhaltungs-Tricks besteht implodiert immer weiter.
Anstatt offen von einer Depression zu sprechen, wird von einerRezession gesprochen, die bereits Ende 2009 überwunden werden kann.Sogar die Deflation ist bei den Buchhaltungstricks der Zentralbankernein willkommenes Manipulationsgeschenk.
Der Rechentrick: Je geringerdie Inflationserwartungen sind, die eingerechnet werden, desto höherfällt das US-Bruttosozialprodukt aus.
Wohl dem, der nur an dieStatistiken glauben kann, die er selbst gefälscht hat.
--->wissensnavigator.com