Im Streit um die Finanzen des Mitteldeutschen Rundfunks (MDR) hat Intendant Udo Reiter angekündigt, die in Fonds investierten Rücklagen nach und nach aufzulösen.
„Wir werden bis 2012 unsere Rücklagen aufgebraucht haben“, kündigte er in einem Interview mit dem Nachrichtenmagazin FOCUS an. Der sächsische Landesrechnungshof hatte den Sender gerügt, weil er hohe Millionenbeträge in Wertpapieren angelegt habe anstatt sie ins Programm zu stecken. Nun sei durch die Finanzkrise ein „deutlicher“ Wertverlust entstanden.
Der „Gesamtwert unserer Anlagen“ habe Ende 2005 rund 537 Millionen Euro betragen, sagte Reiter zu FOCUS. Wie hoch der aktuelle Wertverlust ist, will der MDR-Chef gegenüber dem Rechnungshof nicht offen legen.
Zur Begründung sagte er in dem Interview, das „jetzige Prüfverfahren sei abgeschlossen“, und es mache „keinen Sinn“, einzelne Zahlen „nachträglich herauszugreifen“. „Wir haben keine Verluste, sondern nur niedrigere Erträge“, betonte der Intendant.
Aus den gegenwärtig vorgehaltenen stillen Reserven finanziere der Sender zum Beispiel die Leasingraten für die Landesfunkhäuser und die Hörfunkzentrale in Halle. Daneben werde auch ins Programm investiert, so Reiter.
Der Intendant des für Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen sendenden MDR räumte in FOCUS ein, dass sein Sender sehr oft von den Landesrechnungshöfen geprüft werde. „Da sind wir in der ARD Spitzenreiter.“
Der Grund dafür sei auch, dass es im Sendegebiet drei Rechnungshöfe gebe, die sich „alle um uns verdient machen“. Dadurch bekomme man auch viele Hinweise, „wie man besser wirtschaften kann“.