ARD und ZDF inszenierten einen SPD-Parteitag ohne Probleme. Dabei gabs erhebliche Proteste vor den Toren. Doch von den Demonstranten am Sonntag in Dortmund vor der Westfalenhalle erfährt man abends in ARD und ZDF nicht das Geringste. Bei AfD oder Russland wären es jedoch Aufmacher...
Via Propagandaschau
Demonstrationen gehören zum täglichen Propagandaarsenal der beiden Staatssender. Anti-Putin, Anti-Trump, Anti-AFD – wann immer sich eine Handvoll Demonstranten finden lässt, die im Sinne der Regierung protestieren, kann man sicher sein, dass diese in den sogenannten „Nachrichten“ am Abend vorgeführt werden, um politische Stimmung zu verbreiten.
Richten sich die Proteste aber gegen NATO, westliche Kriegstreiberei, TTIP oder EU, dann wird alles versucht, diese kleinzureden oder komplett zu unterdrücken.
ARD und ZDF senden wie üblich Hofberichterstattung statt Information. Eine Demo direkt vor der Parteitagshalle wurde komplett totgeschwiegen.
Von den Demonstranten am Sonntag in Dortmund vor der Westfalenhalle erfährt man abends in ARD und ZDF nicht das Geringste. Drinnen hielt die SPD ihren Bundesparteitag ab und die beiden Staatssender verbreiteten ergebenste Parteitagspropaganda, in der Kritik von Gewerkschaftern und TTIP-Gegnern keinen Platz hat.
In der Vergangenheit haben wir hier regelmäßig dokumentiert, wie ARD und ZDF mit Demonstrationen Propaganda machen. Im Falle der AFD geht das so weit, dass die ARD über ihre Hörfunkwellen in den stündlichen „Nachrichten“ vor Parteitagen regelrecht Werbung für Anti-AFD-Demonstrationen macht, um möglichst viele Menschen zu mobilisieren.
Wenn aber die SPD in Dortmund ihre „Schulz-Show“ inszeniert, dann wird weder vor dem Parteitag auf geplante Demonstrationen hingewiesen, noch wird anschließend darüber berichtet.
Videoquelle: Twitter
Tatsächlich waren die Proteste vor Ort nicht zu übersehen. Die Delegierten mussten durch ein Pfeifkonzert in die Halle. Die Demonstration richtete sich gegen TTIP und die Pläne der SPD für eine Bürgerversicherung, bei deren Einführung viele Angestellte der Krankenkassen zurecht um ihre Arbeitsplätze fürchten.
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ARD und ZDF berichteten in den abendlichen „Nachrichten“ selbstverständlich ausführlich und im gewohnten Stil serviler Hofberichterstatter über den Parteitag. In heute, tagesschau, heute-journal und tagesthemen war die SPD in Dortmund genauso Top-Thema wie in den Politformaten „Bericht aus Berlin“ und „berlin direkt“. In keinem einzigen der „Berichte“ wurden jedoch die Demonstranten auch nur erwähnt, geschweige denn gezeigt.
Das gleiche gilt für den regional zuständigen WDR, der – bekannt für seine Agitation und Demonstrationsaufrufe gegen die AFD – in der „Aktuellen Stunde“ am Abend ebenfalls kein einziges Wort über die demonstrierenden SPD-Gegner verlor.
Der Propagandasender WDR verbreitet regelmäßig in den sogenannten „Nachrichten“ Demonstrationsaufrufe gegen AFD-Veranstaltungen. Wenn vor der Halle eines SPD-Parteitags Gewerkschafter und TTIP-Gegner demonstrieren, verliert der GEZ-Kanal darüber kein Wort.