Die Übernahme des europäischen Geschäfts von General Motors durch Fiat steht kurz bevor: Nach SPIEGEL-Informationen aus Verhandlungskreisen soll Fiat schon am kommenden Dienstag eine Absichtserklärung unterzeichnen. Danach will der italienische Autobauer die Mehrheit an Opel übernehmen.
Die europäische Tochter von General Motors befindet sich zwar auch noch in aussichtsreichen Verhandlungen mit dem Autozulieferer Magna. Im Management und bei den Arbeitnehmervertretern würde ein Einstieg von Magna eher begrüßt, denn der internationale Zulieferkonzern verfügt über hohe Entwicklungskompetenz und könnte Opel unterstützen.
Aber offenbar sind das Management von General Motors in Detroit und das Bundeswirtschaftsministerium an einer schnelleren Lösung mit Fiat interessiert.
Opel-Betriebsratschef Klaus Franz kündigt gegenüber dem SPIEGEL scharfen Widerstand dagegen an. Er fürchtet einen "dramatischen Abbau von Arbeitsplätzen bei Opel und Werksschließungen in Deutschland." Die Produktpalette von Fiat und Opel würden sich komplett überschneiden. Zudem ist Fiat hochverschuldet. Franz verweist auch auf schlechte Erfahrungen mit Fiat: "Wir kennen die Braut."
Mit Fiat kooperierten die Rüsselsheimer bereits fünf Jahre lang und gingen 2005 im Streit auseinander. General Motors musste den Italienern sogar noch 1,5 Milliarden Dollar zahlen. Betriebsratschef Franz fürchtet, dass der hochverschuldete Fiat-Konzern auf diesem Weg nur an mögliche Bürgschaften der Bundesregierung für Opel herankommen wolle.