Nach einem Bericht der New York Post erwägt die US-Regierung die Entlassung des Chefs der Citigroup, Vikram Pandit.
Die "Post" schreibt, die Behörden müssten unter Umständen diese Maßnahme ergreifen, um zu demonstrieren, dass die Regierung bei Banken eine ebenso starke Haltung einnehme wie beim Autobauer General Motors, berichtet die "New York Post" am Freitag unter Berufung auf Kreise.
Die Entlassung könnte im Zusammenhang mit der Veröffentlichung des Bankenstresstests stehen. Nach Ansicht von Insider sei der US-Finanzminister Geithner mit den Ergebnissen von Pandit unzufrieden. Deshalb könne dem Citi-Chef das gleiche Schicksal drohen wie dem Ex-Chef von GM.
Die US-Regierung hatte GM-Chef Rick Wagoner Ende März aus seinem Amt gedrängt. Seitdem wird die Opel-Mutter von Fritz Henderson geführt.
Ein Rauswurf von Pandit wäre nicht ohne Risiko fürs Gesamtsystem. Citigroup-Finanzchef Ned Kelly sagte der Zeitung, eine Entlassung Pandits würde sowohl die Citigroup als auch das Finanzsystem dramatisch destabilisieren.
Die jüngsten Quartalszahlen bestätigten die Strategie Pandits, die Citigroup wieder in die schwarzen Zahlen zurückzuführen, sagte eine Citigroup-Sprecherin dem Blatt. Ein Citigroup-Sprecher in Hongkong wollte den Bericht zunächst nicht kommentieren.
Bei dem Besuch von Finanzminister Timothy Geithner vor anderthalb Wochen in den Büroräumen der Bank sei es lediglich um eine Kontrolle des Geldhauses gegangen, berichtet die Zeitung weiter unter Berufung auf mit dem Treffen vertraute Personen.
Allerdings hiess es im gleichen Zusammenhang auch, das Geithner nicht zögern würden, die Chefs der Banken rauszuwerfen, wenn sie weiter auf Staatshilfen angewiesen seien.
Derzeit unterzieht die Regierung 19 Großbanken einem sogenannten Stresstest. Die Regierung unter Präsident Barack Obama hatte angekündigt, die Ergebnisse am 4. Mai zu veröffentlichen. Bis dahin haben die meisten Banken ihre Quartalszahlen vorgelegt. Mit dem Stresstest soll der Kapitalbedarf der Banken unter widrigen wirtschaftlichen Umständen geprüft werden.
--->New York Times ---> New York Post