Marchionne setzt auf Größe. Er hat vorausgesagt, dass weltweit nur eine Handvoll Hersteller die aktuelle Krise überleben wird. Als Kriterium dafür hat er einen jährlichen Absatz von mindestens 5,5 bis 6 Millionen Fahrzeugen definiert. Kaum jemand zweifelt daran. Mit Chrysler und Opel würde diese Marke deutlich übertroffen. Größe ist allerdings bei weitem nicht alles. Aus drei kranken Konzernen wird noch lange kein gesunder. Sicher, Fiat ist gesünder als Opel oder gar Chrysler.
Dies wissend betreibt Fiat den eigenen Größenzuwachs so, dass möglichst nichts investiert werden muss. Bei Chrysler hat das funktioniert. Der nun gewünschte Einstieg bei Opel wird sich allerdings kaum ohne Geld regeln lassen. Aber Fiat hat kaum Geld. Deshalb bieten die Italiener eine Fusion an. Die eigene Autosparte soll mit Opel verschmolzen werden. Der daraus entstehende Konzern soll an die Börse gebracht werden, um die Übernahme zu finanzieren.
Willigen alle Beteiligten ein, ist ein solches Vorgehen denkbar. Ein Erfolg des Projekts hängt aber über die Größe hinaus entscheidend davon ab, ob eine Sanierung von Chrysler und eine Rettung von Opel gelingen. Und das ist noch keineswegs sicher. Fiat will dieses Risiko offenbar eingehen.