Bereits vergangene Woche haben die Vertreter des Bundes und der Länder deshalb eine Arbeitsgruppe eingerichtet – unter der Leitung von Weidmann und Asmussen.
Dieser Kreis soll nun binnen weniger Wochen auch all die Punkte klären, über diesich die Eigentümer der einzelnen Institute in den vergangenen zehn Jahren nichteinigen konnten. Bis zum Montag dieser Woche sollen die Ländervertreter darlegen, welche Risiken sie aus ihren Banken auslagern wollen, und die Frage beantworten,wie „die notwendige Konzentration der Landesbanken auf wenige Institute und wenige Standorte konkret erreicht werden“ kann.
Die Adressaten sollen sich auch dazu äußern, wie die Sparkassen in ein gemeinsames Geschäftsmodell einbezogen werden könnten. Bis Anfang nächster Woche erwartet die Bundesregierung dann Antworten zum nötigen Personalabbau – und zu der Frage, ob „bis 2015 eine Öffnungfür externe Investoren erfolgen und wie diese aussehen“ könne.
„Existentielle Probleme für die Banken“ befürchtet WestLB-Chef Heinz Hilgert, wenn die Rating-Agenturen die strukturierten Produkte in den Bankbilanzen immer weiterabwerten. Die brutale Eigendynamik dieser Entwicklung sei noch nicht überall angekommen, sagte Hilgert dem Hamburger Nachrichten-Magazin DER SPIEGEL.
„Wenn bis zum Sommer nichts passiert, sind nicht nur die meisten Landesbankenbedroht.“ Durch die Abwertung müssen die Banken immer mehr Eigenkapital aufbringen. „Diese Mechanik läuft in einer eiskalten Logik ab“, so Hilgert. Die Landesbanken seien nur „dann überlebensfähig, wenn sie eine Chance bekommen, belastete Aktiva, die immer mehr Eigenkapital erfordern, auszugliedern“.
Bereits in der vergangenen Woche hatte die Rating-Agentur Standard & Poor’s die WestLB – wie auch andere Landesbanken – abgewertet. Der „Zeitpunkt diesesDowngrades“ sei für ihn nicht nachvollziehbar, sagte Hilgert dem SPIEGEL: Die WestLB AG werde in wenigen Tagen ihr bestes erstes Quartal seit Bestehen, „eindeutlich dreistelliges Millionenergebnis“ vorlegen. Das Kernkundengeschäft wachse, und die Verwaltungskosten seien um fast ein Viertel gesenkt worden.
Die WestLB ist nach Hilgerts Worten bereit, „mit anderen Banken zu fusionieren und dabei ihre Rechtspersönlichkeit aufzugeben. Über diesen Schatten müssen aucheinige andere Banken noch springen, die in einer ähnlich schwierigen Situation stecken“.