Die Schweizer haben der Einführung der umstrittenen biometrischen Pässe bei einer Volksabstimmung am Sonntag mit hauchdünner Mehrheit zugestimmt. 50,1 Prozent der Bürger stimmten dafür, 49,9 dagegen.
Wenige tausend Stimmen gaben zum Schluss den Ausschlag: Die Vorlage wurde mit 953.136 gegen 947.632 Stimmen angenommen. Damit handelte es sich um eines der knappsten Ergebnisse seit 1848.
Nun werden künftig auch Schweizer Pässe stets mit einem Chip versehen, auf dem ein Foto und Fingerabdrücke des Passinhabers gespeichert sind.
Das Schweizer Volk habe Schengen schon einmal zugestimmt, sagte Reiterer auf Anfrage der Nachrichtenagentur SDA. «Dieses Ja war schon damals ein Ja auch zum biometrischen Pass.» Dass dieser Weg nun bestätigt worden sei, begrüsse er, sagte Reiterer.
Die Diskussion sei seitens der EU allerdings stets als innerschweizerische Debatte verstanden worden. Die Argumente, die gegen den biometrischen Pass vorgebracht worden seien, hätten mit Europa wenig zu tun gehabt.
Der elektronische Pass ist eine Forderung des Vertrags von Schengen/Dublin. Wäre dessen Einführung in der Schweiz dauerhaft gescheitert, wäre das Abkommen für die Schweiz möglicherweise ausser Kraft getreten.