Ausgeführt wurden die Spitzeldienste von derselben Detektei, die auch für die Deutsche Bahn Konten ausforschte, der Argen GmbH in Köln. Sie wurde 1977 von John Fairer-Smith gegründet, einem ehemaligen britischen Geheimdienstagenten. Seit 1978 führt David Cowling die Geschäfte, dem die Firma heute gemeinsam mit seiner Frau zu 100 Prozent gehört.
Die Telekom teilte gestern mit, sie habe bei internen Recherchen bislang keine Hinweise auf einen solchen Vorgang gefunden, könne aber auch nicht ausschließen, dass es ihn gegeben hat.
Eine Durchsuchung der Staatsanwaltschaft bei Argen zeigt, dass die Detektei in großem Umfang vertrauliche Kundendaten an die Telekom lieferte. So schickte die Detektei an die Konzernsicherheit eine Mail mit Aufstellung der Ein- und Ausgänge auf dem Postbank-Konto eines Managers der Sparte T-Systems. Zusätzlich wird der Name seines Steuerberaters aufgeführt, umfangreiche Informationen aus seiner Steuerakte und sogar der Zinssatz, zu dem sein Sparbuch verzinst ist. Obendrein mailte Argen Informationen zum Kaufpreis der Eigentumswohnung der Lebensgefährtin des T-System-Managers.
Nach Informationen des Handelsblatts hat Argen zwischen 2000 und 2008 insgesamt 1,2 Mio. Euro von der Telekom erhalten. Nach Aussage von Argen-Chef Cowling gegenüber der Staatsanwaltschaft sollen die Unterlagen in Absprache mit dem Auftraggeber vernichtet worden sein. Warum die Staatsanwaltschaft dennoch die vorliegenden Beweise fand, ist unklar.