Die Ratingagentur Moody's senkte die Bonität der Auslandsschulden Japans gleich um zwei Stufen. Die Auslandsschulden Nippons verlieren ihr AAA Rating, die höchste Auszeichnung für die Bonität von Schulden. In Zukunft werden Japan-Bonds mit Aa2 bewertet, das ist auf der Moody's Skala 2 Stufen unterhalb der Top-Berwertung.
Japan muss damit für seine milliardenschweren Konjunkturprogramme demnächst höhere Zinsen in Kauf nehmen.
Beobachter gehen davon aus, dass nun die Debatte über ein Downgrading reicher Staaten intensiviert werden könnte - zuletzt gab es vor allem über Großbritannien und die USA wegen der ausufernden Defizite Spekulationen über den Verlust der Top-Schuldner-Note AAA.
Um den Schritt der Abstufung der Auslandsschulden zu "versüssen" beurteilte Moody's die Inlandsschulden Japans besser.
Hintergrund für die ungewöhnlich starke Herabstung der Boniät der Auslandsschulden ist die gewaltige Verschuldung des Landes - mit 170 Prozent des BIP steht Japan von allen Industrieländern bei weitem am stärksten in der Kreide.
Der Heimatmarkt sei allerdings in der Lage, die zusätzlichen Anleihen aufzunehmen, mit denen die Konjunkturpakete finanziert werden sollen, teilte die Ratingagentur mit. Sie verwies auf das Sparvermögen von 15 Billionen Dollar.
Anders als viele andere Industriestaaten finanziert Japan seine Staatsverschuldung vor allem über Yen-Anleihen. Das Senken des vornehmlich symbolischen Ratings der auf Fremdwährungen lautenden Schulden hatte daher kaum Einfluss auf den japanischen Yen.
Die Abstufung kommt überraschend. Denn Mittlerweile zeigen sich Anzeichen für eine Belebung der japanischen Wirtschaft. So besserte sich die Stimmung in der Industrie, wie eine Reuters-Umfrage ergab. Bei den Dienstleistern sank das Stimmungsbarometer dagegen auf ein Rekordtief. In der Krise haben die Unternehmen ihre Lager weitgehend geräumt - und das sehen die Firmen jetzt als Chance.
Die Daten zur Wirtschaftsleistung in Japan werden am Mittwoch veröffentlicht; von Reuters befragte Experten erwarten ein Minus von 4,2 Prozent. Damit wäre die Rezession noch tiefer als in Deutschland, wo das Bruttoinlandsprodukt in den ersten drei Monaten des Jahres um 3,8 Prozent eingebrochen war.