Die amerikanische Schuldenaufnahme nimmt mittlerweile Dimensionenan, die zulassen, von einer Argentinisierung der USA zu sprechen - wobei sich derAutor bewusst ist, dass dies angesichts der Maßnahmen der US-Notenbankhinsichtlich der riesigen Aufblähung der Fed-Bilanz heute fast schon eineBeleidigung Argentiniens ist und sich dieser Vergleich ausschließlich auf die argentinischenKrisenjahre von 1998 bis 2002 bezieht. Was war damals geschehen?
Argentinisierung der USA
Die beiden Höhepunkte der argentinischen Krise waren einerseits eine starkeRezession 1998/99 und darauf folgend der Kollaps des Finanzsystems 2001/02, derzum Rücktritt des Präsidenten Fernando de la Rúa und einer Periode von großerpolitischer Instabilität führte.
Während der Krise schrumpfte dasBruttoinlandsprodukt Argentiniens um insgesamt 21 %. Eine ähnliche Entwicklung könnteden USA bald bevorstehen.
So wird die immense Ausweitung der Geldmenge M1früher oder später eine massiv inflationäre Wirkung zeigen. Ein Downgrading derUS-Staatsanleihen dürfte einen Crash an den Bondmärkten auslösen, ebenso einen markantenAnstieg der langfristigen Zinsen.
Das größte Opfer dieser Entwicklung desleichten Geldes dürfte der Dollar sein, der ebenfalls crashgefährdet ist. Alleswas in den letzten Monaten von Seiten der Fed und der US-Regierung getan wurde,hat nur scheinbar das Vertrauen in die Finanzmärkte zurückgebracht.
Sobald dasAuge des Hurricans verlassen wird, dürften die Aktien- und Bondmärkte in ihrefinale Abwärtsspirale übergehen, an deren Ende eine Hyperinflation und einmöglicher Staatsbankrott der USA stehen.
Ponzi als globalisierter Lösungsansatz
Alle großen Industrienationen sind mittlerweile dazu übergegangen auch bei denStaatsanleihen auf ein Ponzi-Schema zu setzen, bei dem es niemals eineRückzahlung der vom Staat aufgenommenen Gelder geben wird.
China hat deshalb schonbegonnen seine Dollarbestände in Rohstoffe zu tauschen und dieser Trend dürftesich noch verstärken. Ein nur geringes Switchen der etwa 750 Milliarden USD,die China in US-Staatsanleihen investiert hat oder ein Teilverkauf der 2.000Milliarden an US-Devisenreserven kann für den Dollar zu einem vollständigenFiasko werden.
Der sich in den letzten Tagen vollziehende Zinsanstieg imlangfristigen Bereich zeigt, dass die US-Staatsanleihen mittlerweile zumAbschuss freigegeben sind. Nach dem großen Töten der Bisons, derNahrungsgrundlage der Indianer, wird es jetzt zum großen Töten der US-Dollarskommen, der Nahrungsgrundlage der heutigen Kredit-Junkies.
Eine hohe Inflationenteignet jedoch den Mittelstand immer weiter und wird diesen in den vollständigenRuin führen. Billionen-Bailouts hinterlassen nicht nur massive Staatsschulden,sondern führen über kurz oder lang auch zu einem umfassenden Vertrauensverlustin die zugrunde liegende Währung.
Schuldenexplosion
Zwar mag es im Interesse der USA liegen, sich durch einen Währungscrash zuentschulden, jedoch ist dies ein Betrug an allen weltweiten Gläubigern. Für dasam 30. September endende Fiskaljahr wird eine Rekorddefizit von 1.750Milliarden USD prognostiziert, nahezu eine Vervierfachung gegenüber dem vorigenFiskaljahr.
Betrug das durchschnittliche Schuldenwachstum von 1791 bis 2008betrug 5.4 % (http://www.sgipt.org/politpsy/finanz/schuldp/usa/usa0.htm),so dürfte im aktuellen Fiskaljahr dieser Betrag fast um den Faktor 3 höherliegen. Ein Defizit welches nahezu 13 % des Bruttosozialproduktes entspricht,ist mehr als das vierfache dessen, welches als Konvergenzkriterium für dieStaaten der europäischen Gemeinschaft zum Beitritt zum Euro-Raum ausgegebenwurde.
Geht es in diesem Tempo in den nächsten Jahren weiter, dürften in wenigenJahren die öffentlichen Schulden der USA (http://www.brillig.com/debt_clock/)das Bruttosozialprodukt um den Faktor 2 übersteigen. Bereits heute istersichtlich, dass die USA hinsichtlich Preisstabilität, Finanzlage deröffentlichen Hand, Kursniveaus des US-Dollar und langfristigen Zinssätzen ineine bedrohliche Schieflage geraten wird.
Der unvermeidbare Bond-Crash
Nachdem Standard & Poor's eine Herabstufung der BonitätsnoteGroßbritanniens in Aussicht stellte, dürfte es nur noch eine Frage der Zeitsein, bis die USA ihre „As" verlieren werden.
US-Staatsanleihen werdendamit ihre Fahrt in Richtung Junk-Bond-Status beschleunigen. US-FinanzministerTimothy Geithner kündigte zwar an, dass Staatsdefizit zu senken, doch dies istwie alle Ankündigungen der Fed nur Augenwischerei, um vom eigentlichen Problemder zu hohen Staatsverschuldung abzulenken. Deren massiver Anstieg führt zueinem riesigen Refinanzierungsbedarf an den Bondmärkten, der allein für 2009auf 2.500 Mrd. $ geschätzt wird.
Das zunehmende Überangebot an Papieren treibtdie Rendite zehnjähriger und dreissigjähriger Staatsanleihen nach oben undforciert die Gefahr, dass die Mutter aller Blasen, der Bond-Bubble, in Bäldeplatzen könnte.
Die würde jedoch schlagartig die Zinsen nach oben katapultierenund jegliche Hoffnung auf eine Abmilderung der Depression zerschlagen. FallendeBondpreise mit langfristigen Renditen von 6 bis 7 % würden die marodenUS-Banken weiter massiv unter Druck setzen und dadurch die Kreditvergabe ineiner eh schon angeschlagenen Ökonomie weiter aushöhlen.
Die Folge hiervon wirdeine Massenarbeitslosigkeit sein, wie sie die Welt seit den 30er Jahren desletzten Jahrhunderts nicht mehr gesehen hat. In einem derartigen Umfeldempfiehlt --->www.wallstreetcockpit.comseinen Kunden weiter massive Zukäufe von physischem Silber, um für einenWertausgleich bei einer anziehenden Inflation zu sorgen. Wie sagt ein deutschesSprichwort zurecht: „Iss und trink solang dir's schmeckt, schon zweimal istuns' Geld verreckt."
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