An der Börse halten sich hartnäckig Gerüchte, dass Infineon aufgekauft wird. Angeblich gebe es Interessenten aus dem Ausland.
In diesem Zusammenhang werden 3 Namen genannt: STM Microsystems, Broadcom und Texas Instruments. Wobei eine Ehe zwischen Broadcom und Infineon am wahrscheinlichsten angesehen wird.
Infineon Marketcap derzeit bei rd 4 Mrd Euro. Könnte billig sein, wenn's mit den Chips wieder aufwärts geht. Als Bieter im Gespräch auch KKR oder Blackstone. Darüber hinaus soll ein Käuferkonsortium aus Fernost soll angeblich Interesse haben. Das Ziel ist eine Konsolidierung des bisher stark fragmentierten Marktes.
Händler berichten von extremen Umsätzen in Infineon.
FTD schreibt:
Infineon verhandelt mit Konkurrenten über Qimonda-Verkauf Gespräche mit Rivalen Micron, Elpida und HynixHamburg, 22. April 2008 – Infineon arbeitet mit Hochdruck an der Trennung von seiner hochdefizitären Speicherchiptochter Qimonda. An dem Thema Verkauf oder Partnerschaft werde konkret gearbeitet, erfuhr die FTD aus Firmen- und Finanzkreisen. Verhandelt werde bereits seit drei Wochen mit den Qimonda-Konkurrenten Micron aus den USA, Elpida aus Japan und Hynix aus Korea sowie Finanzinvestoren über seinen Anteil von 77,5 Prozent an Qimonda.
Für die verschiedenen Trennungsoptionen hat Infineon mehrere Investmentbanken mandatiert, darunter Lazard. „Das Ganze könnte noch vor dem Sommer über die Bühne gehen“, hieß es. Denkbar sei auch eine Partnerschaft, in der ein Wettbewerber nur einen Teil des Pakets übernimmt. Analysten zeigten sich jedoch skeptisch, ob ein Verkauf zustande kommt. Die Wettbewerber schreiben ebenfalls hohe Verluste.
Der Markt wertet diesen Schritt offensichtlich als Bekenntnis, bei der angekündigten Abtrennung der Speicherchip-Tochter nun endlich Nägel mit Köpfen machen zu wollen. Damit verbunden ist eine Abwertung der Qimonda-Beteiligung (77,5%) um 1 Mrd. Euro, die auch Infineon in die roten Zahlen stürzen wird. Zudem will Qimonda-Chef Kin Wah Loh jede zehnte Stelle streichen. Im abgelaufenen Quartal verzeichnete Qimonda einen Verlust von 482 Mio. Euro. Für das erste Semester des laufenen Geschäftsjahrs summiert sich der Qimonda-Fehlbetrag somit auf 1,08 Mrd. Euro.
In Branchenkreisen wird der jüngste Aufschwung der Infineon-Aktie indes nicht nur auf die Erleichterung der Anleger über einen möglicherweise alsbald bevorstehenden Qimonda-Verkauf zurückgeführt. Demnach könnte vielmehr Infineon selbst zu einem Übernahmekandidaten werden. Tatsächlich befindet sich der Halbleiterkonzern praktisch zu 100% im Streubesitz und ist mit einer Marktkapitalisierung von 3,85 Mrd. Euro alles andere als ein Schwergewicht. Als mögliche Interessenten an Infineon werden in Bankenkreisen die Finanzinvestoren KKR und Blackstone genannt. KKR hatte im Oktober 2006 zusammen mit den Finanzinvestoren Silver Lake Partners, Bain Capital, Apax und AlpInvest Partners für etwa 282,3 Mio. Dollar 80,1% an der Halbleitersparte des niederländischen Elektronikkonzerns Philips übernommen und in NXP umbenannt. Die restlichen 19,9% von NXP (ehemals Philips Semiconductors International) sind in den Händen der Niederländer verblieben.