Der Einigung im Ministerrat war eine heftige Debatte über die Zulassung von Klonfleisch vorausgegangen. Insbesondere der deutsche Bauernverband hatte sich strikt dagegen ausgesprochen. Die Bundesregierung hatte zunächst erklärt, in Supermärkten dürfe es kein Klonfleisch geben. Die Grünen hatten davor gewarnt, dass mit einem „Ja" zum Klonfleisch ein falscher Weg der Tierzucht zementiert werde. Eine von der EU-Kommission eingesetzte Ethikgruppe für Wissenschaft und neue Technologien kam zu dem Schluss, es gebe keine überzeugenden Argumente für die Nahrungsmittelerzeugung mit Hilfe geklonter Tiere.
Auch das Europaparlament hat sich im März gegen die Zulassung ausgesprochen – vor allem wenn diese im Rahmen der EU-Verordnung für neuartige Lebensmittel geschehe. Bevor die Neuregelung in Kraft treten kann, müssen sich die Staaten mit dem Europaparlament auf eine einheitliche Linie einigen. Die EU-Staaten befinden sich dabei trotz des „Neins" des Parlaments zum Klonfleisch vom März in einer vergleichsweise starken Position, da das Votum des Ministerrats einstimmig erfolgen wird.