Zwangsimpfung oder nicht? Die Bundesregierung wähnt sich in Bezug auf die weitere Verbreitung der Schweinegrippe "gut gerüstet". Ein Impfstoff soll angeblich schon im Herbst verfügbar sein. Das Thema "Zwangsimpfung" wurde allerdings bisher nicht angesprochen. Eine solche Zwangsimpfung ist jedoch in besonderen Fällen durch das Impfschutzgesetz durchsetzbar.
Im Folgenden die offizielle Verlautbarung der Bundesregierung zum Thema:
"Wir sind in Deutschland sehr gut auf die neue Grippe vorbereitet", hat Bundeskanzlerin Angela bei einem Besuch im bundeseigenen Robert-Koch-Institut(RKI) bekräftigt. International seien die deutschen Forscherinnen und Forscherbei der Isolierung des neuen Virus sehr schnell gewesen, betonte Bundesgesundheitsministerin Ulla Schmidt.
Die Bunderegierung habe die Versorgung mit antiviralen Medikamenten in den vergangenen Wochen eng mit den Ländern abgestimmt. Jetzt gehe es darum, dieRisikogruppen auszumachen und festzulegen, wer geimpft werden soll. Bis ein spezifischer Impfstoff entwickelt ist, dauert es nach Einschätzung der Fachleutenoch bis zum Herbst.
Weltweit sind mittlerweile rund 50.000 Menschen an der neuen Grippe ("Schweinegrippe") erkrankt, berichtete die Bundesgesundheitsministerin. InDeutschland sind rund 300 Menschen betroffen, vor allem jüngere und chronisch Kranke.
Mit System gewappnet
Vor zwei Wochen hatte die Weltgesundheitsorganisation (WHO) die höchste Pandemiestufe (Phase 6) ausgerufen. Kennzeichnend für diese sind fortgesetzteMensch-zu-Mensch-Übertragungen des neuen Influenzavirus in einer zweiten von insgesamt sechs WHO-Regionen. Die neue Einstufung kommt nicht unerwartet.
Deutschland ist auf eine solche Situation seit Jahren vorbereitet. Der von Bund und Ländern getragene Nationale Pandemieplan enthält für diesen Fall Maßnahmen,Aufgaben und Handlungsempfehlungen. Daneben stellt der Plan die wissenschaftlichen Zusammenhänge der Pandemieplanung.
Auch Empfehlungen für persönliche Hygienemaßnahmen sind Bestandteil des Plans. Die Bundesländer haben landesspezifische Pläne, ebenfalls die Kommunen undKliniken.
Wer an der neuen Grippe erkrankt, wird mit modernen antiviralen Medikamenten behandelt. In Deutschland haben sich die Impfstoffhersteller verpflichtet, einefrühestmögliche Bereitstellung eines Impfstoffes zu gewährleisten. Die Vorarbeiten für die Produktion eines Impfstoffs laufen international aufHochtouren.