Massenvernichtungswaffe Swap
Waren bis 2001 Kredite, die von Finanzinstitutionen ausgegeben wurden, durchBankgarantien gegen Verluste geschützt, so wurden danach Kredite durchVersicherungen besichert.
Diese neue billigere Form des Ausfallschutzes führtezu einem ungeahnten Boom beim Subprime-Markt, dessen Marktvolumen von 500Milliarden US-Dollar bis auf 3 Billionen US-Dollar im Jahr 2008 anstieg.
Alsneue Besicherungsform wurden Credit Deposit Swaps (CDS) verwendet, die alsunregulierte Derivate mit hohen Hebeln scheinbar die Risiken aus dem Marktnahmen, in Wahrheit jedoch ein Schuldenbabylon ungeahnten Ausmaßesermöglichten. Von den drei Kategorien an Derivaten: Futures, Optionen und Swapssind die letzteren jedoch die gefährlichsten für die internationalenFinanzmärkte.
Sie sind die eigentlichen Massenvernichtungswaffen, deren Umfangmittlerweile die Größenordnung des Weltbruttosozialproduktes übersteigt.
Völliger Kontrollverlust
2008 wurden mehr als 30.000 Milliarden USD vernichtet
Der globale Systemausfall
Die Größenordnung des Derivatemarktes, der etwa das 530-fache deramerikanischen Geldmenge M1 beträgt, das 34-fache des US-Bond-Marktes (25.2Billionen USD Stand 2006), das 19-fache des weltweiten Anleihemarktes (44.9Billionen USD Stand 2006) und etwa das 24-fache des weltweiten Aktienmarktes(36.6 Billionen USD Stand Oktober 2008) zeigt, dass das Problem der dort angehäuftentickenden Zeitbomben nur noch in einem Supergau an den internationalen Finanzmärktenenden kann.
Ein Ausfall von nur 5 % aller weltweiten Derivate würde nahezu dasgesamte Weltbruttosozialprodukt eines Jahres vernichten. Das Risiko desglobalen Systemausfalls, gekennzeichnet durch Millisekundenpleiten undIndex-Crashs von mehr als 25 % in wenigen Sekunden, wird damit angesichtsdieser Grössenordnungen in einer Realtime-Ökonomie zum größtmöglichen Unfall,der jederzeit eintreten kann.
Die weltweiten Ökonomien werden deshalb erst dannwieder von ihrer aktuellen Vergiftungserkrankung geheilt sein, wenn die riesigeMenge an toxischen Finanzinstrumenten vollständig deflationiert ist. Jeschneller dies geschieht, desto schneller wird die Weltwirtschaft wiedernachhaltig gesunden, wobei jedoch während dieses Prozesses der kreativenZerstörung kein Stein mehr auf dem anderen bleiben wird.
Eine neue Weltwährungwird die unausweichliche Folge des Zusammenbruchs des gewaltigen Derivate-MountEverest sein, wenn die von den USA initialisierten Seifenblasen endgültigplatzen und der amerikanische Anleihemarkt und die US-Währung in einemgigantischen Staatsbankrott untergehen.
Wenn dies geschieht, darf jedoch nichtwieder in die Fehler der Vergangenheit zurückgefallen werden. Wir sollten eineradikale Geldreform wagen, die sich dem Wachstumszwang des Zinseszins-Effektesentzieht.
Artur P. Schmidt im Interview: ---> DAF