Der frühere Außenminister und Spitzenpolitiker der Grünen, Joschka Fischer, hat nach Informationen des manager magazins einen neuen Job. Wie das Blattin seiner neuesten Ausgabe (Erscheinungstermin: 26. Juni) schreibt, soll Fischer das Gas-Projekt Nabucco politisch und PR-mäßig vorantreiben. Erhabe dazu einen Beratervertrag in sechsstelliger Größenordnung verhandelt, meldet das Wirtschaftsmagazin unter Berufung auf Insider.
Der Name Nabucco steht für ein zentrales Zukunftsprojekt der europäischen Energieversorgung. Vom Kaspischen Meer aus soll eine 3300 Kilometer langePipeline Erdgas nach Westeuropa transportieren, durch die Transitstaaten Türkei, Bulgarien, Rumänien und Ungarn.
Das Vorhaben ist politischhochbrisant, weil es auf eine vom Hauptlieferanten Russland unabhängige Gasversorgung abzielt und von den Russen entsprechend torpediert wird.Zudem verfolgen die beteiligten Staaten auch eigene Interessen, die das Projekt immer mal wieder verzögern. Die endgültige Investitionsentscheidungsoll nun 2010 fallen.
Fischer soll in seiner neuen Rolle laut manager magazin vor allem die Türkei bei Laune halten. Die betrachte Nabucco als eine Art Faustpfand, umdie EU-Beitrittsverhandlungen zu beschleunigen. Fischer genießt in derTürkei ein hohes Ansehen, nicht zuletzt, weil er einem EU-Beitritt stets aufgeschlossen gegenübergestanden hat.
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