Die Bekämpfung des Schweinegrippevirus H1N1 führt zu Streit in der Europäischen Union.
Es geht um die Frage, wie viel Impfstoff die einzelnen Staaten zumSchutz ihrer Bevölkerung bestellen können. Bei einem informellen Treffen der zuständigen Minister diese Woche in Schweden will sich BundesgesundheitsministerinUlla Schmidt (SPD) für eine gemeinsame Strategie der EU einsetzen.
Sie warnt vor einem Wettlauf um den begehrten Impfstoff. Die EU-Staaten dürften nicht zum„Spielball der pharmazeutischen Industrie werden“, so Schmidt.
Andere Länder hingegen haben sich zum Ziel gesetzt, zunächst der eigenen Bevölkerung zu helfen.Großbritannien etwa plant, im Fall eines aggressiven Seuchenverlaufs mindestens jeden zweiten Bürger impfen zu lassen. Einig sind sich die EU-Politiker darüber, dassdie Zahl der Erkrankungen ab Herbst drastisch ansteigen könnte.
Auch Bundeskanzlerin Angela Merkel warnte kürzlich im Kreis von Vertrauten davor, die Seuche zu unterschätzen, aus der sich auch Gefahren für die Weltwirtschaft ergeben könnten.