Es ist schon interessant, mancheGerüchte, die man so hört, stellen sich dann doch schlussendlich alswahr heraus.
Die Süddeutsche Zeitung berichtet heute, dass ihr einKrisenprotokoll vorliegt, nachdem Ende September 2008 das Finanzsystemin Deutschland unmittelbar vor dem Kollaps stand.
Mir war kurze Zeit später, AnfangOktober 2008 zugetragen worden, dass die Banken in Deutschland ganzkurz vor einem Zusammenbruch gestanden hätten. Ich erinnere mich sogar,dass ich damals auch das Gerücht hörte, dass die Chefredakteure dergroßen Zeitschriften von Regierungsvertretern dazu aufgerufen wurden,bei der Berichterstattung möglichst sachlich zu bleiben, um keine Panikentstehen zu lassen.
Beides Gerüchte und Gerüchte gibt es am Markt sehrviele, besonders wenn die Kurse crashen. Leider ist es jedes Malunendlich schwer herauszufiltern, welches Gerücht einen wahren Kernbeinhalten und welches der panischen Phantasie eines Marktteilnehmersoder eines Journalisten entsprungen ist. Das ist auch der Grund, warumman mit der Zeit immer weniger solche Gerüchte beachtet.
Eine Garantie belegt die Notwendigkeit einer Garantie
Als Bundeskanzlerin Merkel sich dannwiederum etwas später dazu berufen fühlte, eine Garantie für dieprivaten Spareinlagen zu geben, war klar, dass etwas Großes imHintergrund schief gegangen sein musste. Man muss schließlich nur dannetwas „garantieren“, wenn eine Unsicherheit besteht. Spätestens damitwurde deutlich, dass die Krise auch in Deutschland angekommen war. Wenige Tage später bildete der DAX allerdings auch schon sein erstes Tief aus.
Ein Treffen und die Reaktion im DAX
Das Krisentreffen, das Grundlage desKrisenprotokolls gewesen ist, fand vom 26. bis 28. September statt. EinBlick auf den Chart ist in diesem Zusammenhang höchst interessant.
Man sieht deutlich, dass sich auchan den Börsen mit Beginn des Treffens die Situation verschärfte und einextremer Verkaufsdruck entstand. Panik kam auf. Nur 11 Tage später warder erste Spuk allerdings auch schon wieder vorbei.
Wir können froh sein, dass damalsnichts Schlimmeres passiert ist. Offensichtlich hat dieses Mal diePolitik die richtigen Maßnahmen getroffen, denn ich möchte nichtwissen, wo der DAX ansonsten jetzt stehen würde. Aber noch ist nichtsicher, dass wir die eigentlichen Tiefs an den Börsen bereits gesehenhaben und damit zu der aktuellen Situation:
DAX bestätigt SKS, nun rückt der S&P500 in den Fokus der Trader
Der DAX hat nun die Nackenlinie der Schulter-Kopf-Schulter-Formation(SKS) von unten getestet und ist an dieser abgeprallt. Damit ist dieSKS nun bestätigt. Jetzt wird es also spannend: Wird das Kurszieldieser SKS erreicht?
Der Blick der Trader geht nun in Richtung USA:
Wie gesagt, auch die US-Indizes sind dabei, Schulter-Kopf-Schulter-Formationenauszubilden. Hier sehen Sie den S&P500. Im Moment ist vonInteresse, ob der S&P500 bereits jetzt die blaue Nackenliniedurchbricht oder erst noch mal an die obere Linie des geradeentstehenden Abwärtstrends anläuft und damit eine zweite Schultergeneriert. Damit würde es sich dann um eine SSKSS handeln, eine SKS mitjeweils zwei Schultern. Die hier eingezeichnete Prognoselinie ist dabeinur eine der vielen aktuell möglichen Varianten.
Unter 870 Punkten wird das Target die Kurse quasi wie ein Magnet anziehen
Nachder Target-Methode ist das obere Target (gelber Kreis) nur vonuntergeordneter Bedeutung (Beta-Target). Aber das untere, bei 815Punkten, ist ein lupenreines Alpha-Target. Es kommt ins Spiel, wenn dieNackenlinie gebrochen wird und ist aktiviert, wenn die Kurse unter die870-Punkte-Marke fallen.
Wennder S&P500 allerdings das kleine Target bei 918 Punkten anlaufensollte, wird der DAX wahrscheinlich wieder ein paar Fehlsignaleausbilden. DieEntscheidung fällt für uns damit nun im S&P500: Über 920 Punktenwird es bullisher, da damit auch der mögliche Abwärtstrend gebrochenwäre. Über 932 würde diese bullishe Tendenz bestätigt, da dann dierechte Schulter überwunden wäre. Und, dass es über dem Kopfniveau sehrbullish wird, brauche ich wohl nicht zu schreiben.
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