In NRW grassiert es eine Krätze-Epidemie. Medikamente zur Behandlung sind wegen zu hoher Nachfrage ausverkauft. Ärzte schlagen Alarm.
Lieferengpass beim Krätze-Medikament Scabioral. In ganz Nordrhein-Westfalen ist das einzige Medikament, dass gegen die Hautkrankheit hilft, in den Apotheken ausverkauft und kann noch nicht mal nachbestellt werden, berichtet der Focus.
Auf der Gelben Liste, einem Pharmaverzeichnis für Arzneimittel, werden Herstellungsschwierigkeiten angegeben. Manch Apotheker spricht aber auch davon, dass die Nachfrage so immens gestiegen sei, dass der Hersteller mit der Produktion nicht hinterher kommt.
Die Apotheken haben das Medikament Scabioral des Herstellers Infectopharm schon seit Wochen nicht mehr vorrätig. Bestellen kann man es auch nicht, wie „RP Online“ berichtet. Das Pharmaunternehmen kann das Medikament aufgrund erhöhter Nachfrage derzeit nur eingeschränkt liefern.
Bei Scarbioral handelt es sich um den einzigen zugelassenen Wirkstoff gegen Krätze, der in Tablettenform eingenommen werden kann. Es genügt meist bereits eine einzige Pille, um wieder gesund zu werden.
"Es gibt noch keine Alternative für sehr schwere Fälle von Krätze", sagt ein Mitarbeiter der Herz Apotheke in Düsseldorf. "In Frankreich wird ein ähnliches Präparat hergestellt, allerdings muss das Medikament dann importiert werden - und das zahlen nicht alle Kassen." Zudem könne der Import bis zu zehn Tagen dauern, ein langer Zeitraum für Betroffene, vor allem auch angesichts der Ansteckungsgefahr für das Umfeld.
Auch in Kliniken ist ein Engpass aufgetreten. "Wir zum Beispiel haben das Medikament grundsätzlich nicht vorrätig", sagte ein Mitarbeiter eines Krankenhauses.