Vorstandschef Erich Sixt, 65, wollte mit seiner Werbekampage mit Gesundheitsministerin Ulla Schmidt nicht in den beginnenden Bundestagswahlkampf eingreifen.„Das Ganze hat überhaupt keinen politischen Hintergrund“, sagte er dem SPIEGEL.
Sixt sei politisch neutral. „Wir vermieten an Politiker jeder Couleur, solange sie ihre Rechnungen bezahlen.“ Die Online-Kampagne sei am Montag morgen spontan entstanden und in nur wenigenStunden umgesetzt worden. Die Resonanz sei sensationell gewesen. Die Zugriffe auf die Internet-Seite des Unternehmens hätten sich in ganz kurzer Zeit verdreifacht.
Man solle die Kampagne nicht so verbissen sehen, sagte Sixt. Werbung dürfe tagespolitische Ereignisse aufgreifen und satirisch aufbereiten. Viele Politiker forderten„die Satire geradezu heraus“.
Unterdessen droht Bundesgesundheitsministerin Ulla Schmidt (SPD) neues Ungemach: Sie hat nach einem FOCUS-Bericht auf Kosten der Steuerzahler ein Ölgemälde der guten Freundin, bei der sie regelmäßig in Spanien zu Gast war, für ihr Ministeriumsbüro angeschafft.
Das Ministerium hat das Bild „Zwillinge 2000“ kurz nach ihrem Amtsantritt im März 2002 für 3550 Euro erworben, berichtet FOCUS. Das Ministerium bestätigte dies. Das von Schmidt persönlich ausgesuchte Werk stammt von der Malerin Renate Müller-Drehsen, mit der die Ministerin eng befreundet ist und bei der Schmidt regelmäßig Urlaub im spanischen Denia macht.
Die Malerin, die wie Schmidt aus Aachen kommt, ist auch wegen des gestohlenen Dienstwagens bei der Polizei erschienen. Das Bild hat zunächst im Arbeitszimmer der Ministerin gehangen und ist inzwischen in ihrem Besprechungszimmer zu finden.