Wenn es um die Jagd nach Schwarz-Sehern geht, ist das GEZwangsfernsehen bekanntlich nicht zimperlich. Bei hauseigenen Kontrollen geht es offenbar lascher zu. Ein WDR-Kontrolleur machte vermutlich Geschäfte mit dem Sender, den er kontrolliert.
Die Landesregierung von Nordrhein-Westfalen wird den WDR auffordern, Fragen zu den Geschäften seines Chef-Kontrolleurs Ludwig Jörder zu klären.
Hintergrund istein möglicher Verstoß des Verwaltungsratsvorsitzenden gegen das landeseigene WDR-Gesetz. Gemäß Paragraf 13 dürfen Mitglieder des Rundfunk- und des Verwaltungsratskeinerlei Geschäfte mit dem Sender machen.
Jörder, der 1999 zum Chef des Verwaltungsrats gewählt wurde, ist seit gut 20 Jahren Geschäftsführer derWestfalenhallen in Dortmund, in denen regelmäßig WDR-Veranstaltungen stattfinden.
Die gleiche Position bekleidet er bei einer Gesellschaft, die das Best WesternParkhotel betreibt. Das Haus liegt neben den Westfalenhallen; der WDR bringt dorthäufig Gäste und Mitarbeiter unter. Beim Westdeutschen Rundfunk sah man bisher keinen Konflikt in der Doppelfunktion von Jörder, man habe keinen Anlass zurPrüfung gehabt.
Der Sender verweist auf die Landesregierung, die als „Rechtsaufsicht“ bisher nichts beanstandet habe. Jörder selbst war zu einer Stellungnahmenicht erreichbar, er ist laut WDR „an einem Ort, wo es keinen Handy- und Internetempfang gibt“. DER SPIEGEL 32/2009
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