FOCUS: Experte sieht Erfolge bei der Suchtvorbeugung – Konsum von Tabak und Cannabis bei Jugendlichen geht zurück
München. Für den Rückgang des Konsums von Alkohol und Cannabis bei Kindern und Jugendlichen macht der Hamburger Suchtexperte Rainer Thomasius „Erfolge in der Prävention“ verantwortlich. Zum einen habe die Einflussnahme auf das Verhalten, wie zum Bespiel „Selbstbehauptungstraining“ in den Schulen, gewirkt, sagte Thomasius dem Nachrichtenmagazin FOCUS. Aber auch das Einwirken auf die „die Verhältnisse“, wie das Durchsetzen von Jugendschutzbestimmungen, zeigten Wirkung. Thomasius leitet das Deutsche Zentrum für Suchtfragen des Kinder- und Jugendalters am Universitätsklinikum in Hamburg-Eppendorf.
Thomasius zufolge sank der Anteil der Raucher unter den 15- bis 16-Jährigen von 2003 auf 2007 von 47 auf 37 Prozent. Acht Prozent (zuvor 14) gaben an, kürzlich Cannabis geraucht zu haben. „Weniger deutlich“, von 38 auf 33 Prozent, fiel der Rückgang beim Alkohol aus. Thomasius zufolge sollte ein Jugendlicher, der mit hohem Promillegehalt ins Krankenhaus kommt, sofort psychosozial betreut werden.