Der Gebrauch von Antidepressiva in den USA hat sich im Verlauf von 1996 zu 2005 mehr als verdoppelt. Dies berichtet der August Report von "Archives of General Psychiatry".
In dieser Periode - der Zeitraum, in dem die letzten Daten erhältlich waren - stieg die Zahl der Amerikaner, die pharmazeutische Stimmungsaufheller benutzten, von unter 6% auf über 10%. Insgesamt nahmen Ende 2005 mehr als 23 Millionen US-Bürger Antidepressiva, so der Report.
Die Studie untersuchte rund 50000 Menschen ab dem Alter von 6 Jahren. Antidepressiva gehören derzeit in den USA zu der am meisten durch Ärzte verschriebenen Medikamentengruppe.
Die Patienten nutzen nach der Umfrage die Mittel nicht nur zur Stimmungsaufhellung, sondern benutzen sie auch bei Rückenschmerzen oder Schlaflosigkeit. Die Autoren der Studie weisen darauf hin, dass immer öfter Medikamente in Fällen eingesetzt würden, in denen eigentlich eine Psychoterapie angzeigt wäre.
Eine Erklärung für die zunehmende Einnahme von Antidepressiva ist laut Ansicht der Experten die Tatsache, dass immer mehr Menschen unter einer Depression und Angstzusänden litten. Ausserdem hätte sich die Meinung durchgesetzt, dass es sich bei einer Depression um eine Krankheit handele, die biologische Ursachen habe - welche man gut mit Medikamenten bekämpfen könnte.