So liegt die offizielle Prognose des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW) zwar noch bei minus 0,7 Prozent, DIW-Experte Christian Dreger hält aber eine geringfügige Schrumpfung und vielleicht auch eine Stagnation inzwischen für realistischer. Die Prognostiker von HSBC Trinkaus & Burckhardt rechnen mit einem leichten Minus von 0,1 Prozent, Carsten Klude, Chefökonom von M.M. Warburg, erwartet dagegen ein Minimalwachstum von 0,1 Prozent. Holger Schmieding, Chefvolkswirt Europa von Merrill Lynch, ist noch etwas optimistischer und rechnet mit einem Wachstum von 0,2 Prozent. Auch die Commerzbank, das Hamburgische Weltwirtschaftsinstitut (HWWI) und Goldman Sachs rechnen mit Werten, die nahe null Prozent liegen.
Pessimistischer sind hingegen das Rheinisch-Westfälische Institut für Wirtschaftsforschung (RWI) und das gewerkschaftsnahe Institut für Makroökonomie und Konjunkturforschung (IMK). Das RWI rechnet mit einem Rückgang von 0,3 Prozent, das IMK von 0,4 Prozent. „Das Minus wird nicht so deutlich sein wie im ersten Quartal. Aber dass die Wirtschaft gewachsen ist, darauf deuten die Zahlen nicht hin“, sagt Gustav Horn, Wissenschaftlicher Direktor des IMK. Doch auch mit diesen Einschätzungen liegen die pessimistischeren Institute über der gemeinschaftlichen Frühjahrsprognose der Institute für die Bundesregierung, die im April für das zweite Quartal noch ein Minus von 0,9 Prozent voraussagte. Im ersten Quartal war die Wirtschaftsleistung um 3,8 Prozent gefallen, so stark wie noch nie zuvor in der Geschichte der Bundesrepublik.