Die Nord/LB will ihr Eigenkapital deutlicher aufstocken als bisher bekannt. Die Kapitalmaßnahmen könnten sich auf bis zu 1,35 Mrd. Euro belaufen, hieß es Ende vergangener Woche aus Finanzkreisen. Ende 2008 verfügte die Landesbank nach eigenen Angaben über 9,0 Mrd. Euro Eigenmittel. Steigende Ausfallraten von Firmenkunden zehren allerdings in diesem Jahr am Eigenkapital der Banken.
Die Nord/LB erklärte auf Anfrage, es würden drei Maßnahmen ins Auge gefasst: Die Begebung einer Dollar-Anleihe, die Umwandlung von Genussscheinen in Nachrangkapital sowie die Begebung einer weiteren Anleihe im Volumen von um die 500 Mio. Euro.
Bereits im vergangenen Jahr hatte die Hannoveraner Landesbank sich von ihren Eignern die Ausgabe von stillen Einlagen an externe Investoren im Volumen von 500 Mio. $ genehmigen lassen. Im Zuge der Finanzkrise wurde die Zeichnung stiller Einlagen, die dem Kernkapital (Tier-1) zugerechnet werden, für Investoren jedoch unattraktiv. Die EU-Kommission ordnete bei einigen Banken, die staatlich gerettet wurden – etwa der HSH Nordbank und der BayernLB – an, dass sie ihre stille Einlagen nicht mehr bedienen dürfen.
Die Nord/LB will als eine der ersten Banken seit Monaten eine Tier-1-Anleihe am Markt platzieren. Die stille Einlage soll nach Informationen der Financial Times Deutschland (Montagsausgabe) vor allem in Asien platziert werden, wo die Investoren wieder aufnahmebereiter für solche Wertpapiere sind. Insgesamt will die Bank Lower-Tier-2-Anleihen für bis zu 1 Mrd. Euro ausgeben. Dafür braucht sie noch das Plazet ihrer Eigentümer. Die niedersächsischen Sparkassen sind dem Vernehmen nach noch zögerlich: Sie wollen, dass die Nord/LB nicht weiter wächst, sondern schrumpft.