Die Suche nach der »Arctic Sea« war eine Gemeinschaftsaktion von 20 Staaten. Die Aufklärung der mutmaßlichen Entführung eines vermeintlichen Holzfrachters mit der malteser Flaggedarf jetzt nicht zu einem Fall allein für den russischen Geheimdienstwerden.
Von einer filmreifen Geschichte sprach gestern der Vertreter der allmächtigen EU-Kommission. Ziemlich hilflos klang der Verweis, es gebe keine Details, so lange die Ermittlungen der Behörden in 20 europäischen Hauptstädten andauerten. Ehrlicher wäre gewesen, zuzugeben, dass die EU keine Ahnung hat, was mit dem finnischen Schiff vor Schwedens Küste geschehen ist.
Auch wüsste die Öffentlichkeit zu gern, warum die Fahrt entlang Europas Westküste Moskaus Schwarzmeerflotte auf den Plan ruft.Die Wahrheit dürfte alles andere als Stoff für Hollywood sein. Auch John le Carrés Spion, der aus der Kälte kam, ist nicht hilfreich. Aber bevor die Internationale Atomaufsicht oder Waffenkontrollverfahren eingeschaltet werden können, muss Russland die EU an der Aufklärung beteiligen. [Westfalen-Blatt]