Der Fall des früheren TV-Anlageberaters Markus Frick, gegen den jüngst Anklage erhoben
wurde, zieht weitere Kreise. In einem abgetrennten Verfahren ermittelt die
Staatsanwaltschaft Berlin gegen 14 weitere Beschuldigte. Darunter sind ein ehemaliger
Manager einer Tochterfirma der Deutschen Bank, mehrere Geschäftsleute
aus Deutschland und der Schweiz sowie ein Kanadier mit Wohnsitz auf den Cayman
Islands und ein gebürtiger Ukrainer mit US-Pass.
Dem einstigen „Börsenguru“ Frick wird strafbare Marktmanipulation vorgeworfen.
Er soll laut Staatsanwaltschaft unter anderem Aktien von drei weitgehend wertlosen
Rohstofffirmen bekannt gemacht und vom anschließenden Kursanstieg mittelbar
profitiert haben, ohne die Abonnenten seines Börsenbriefs darüber zu informieren.
Bei ihren Ermittlungen stießen die Fahnder auf ein weitverzweigtes Netzwerk
von Gesellschaften, die an dubiosen Geschäften mit den von Frick beworbenen
Aktien beteiligt waren, darunter zwei Firmen auf der Tropeninsel Mauritius.
Die Ermittlungsbehörden gehen von rund 20 000 geschädigten Anlegern und einer
Schadenssumme im dreistelligen Millionenbereich aus. DER SPIEGEL 35/2009