Der Bund der Steuerzahler hat mit Unverständnis auf Kritik an einer Feier zum 60. Geburtstag von Deutsche-Bank-Chef Josef Ackermann vor mehr als einem Jahr im Kanzleramt reagiert.
Der Vorwurf der Steuerverschwendung stehe "auf sehr wackeligen Beinen, weil die Veranstaltung im Kanzleramt keinen privaten Charakter hatte", sagte Verbandsgeschäftsführer Reiner Holznagel am Montag im Gespräch mit Handelsblatt.com.
Das Kanzleramt habe ihm versichert, dass es sich bei der Feier um einen "offiziellen Termin" gehandelt habe, bei dem keine Privatpersonen, sondern lediglich Verbandschefs geladen gewesen seien. Daher könne man auch nicht von einer Verschwendung von Steuergeldern sprechen. "Es finden jede Woche Essen im Kanzleramt statt, die in der Regel immer offiziellen Charakter haben."
Holznagel reagierte damit auf einen TV-Bericht, demzufolge Ackermann zu seinem 60. Geburtstag auf ein Angebot von Kanzlerin Angela Merkel hin auf Steuerzahlerkosten Gäste ins Kanzleramt habe einladen dürfen. Die Aufregung um den Vorgang führt Holznagel auf "unglückliche" Äußerungen Ackermanns zurück.
Der Deutsche-Bank-Chef hatte in Bezug auf die Feier von etwa 30 "Freunden und Freundinnen" gesprochen, mit denen er einen Abend im Kanzleramt hatte verbringen dürfen.