Die Bundesregierung hat die USA um Aufklärung darüber gebeten, welche Rolle das
sogenannte Frankfurt Regional Support Terminal (Fransupt) des amerikanischen Auslandsgeheimdienstes
CIA in Amerikas „Krieg gegen den Terror“ gespielt hat. Kyle
Dustin Foggo, der die Frankfurter Operation von 2001 bis 2004 leitete, hatte der
„New York Times“ jüngst bestätigt, von seinem Frankfurter Stützpunkt nahe dem
Rhein-Main-Flughafen aus sogenannte Geheimgefängnisse („Black Sites“) geplant,
ausgestattet und organisiert zu haben – unter anderem in Marokko und Osteuropa.
Ein Mitarbeiter des Bundesamts für Verfassungsschutz sprach in der Angelegenheit
in der vorigen Woche in der US-Botschaft in Berlin vor und bat um baldmöglichste
Klärung der Frage, ob die Erzählungen Foggos der Wahrheit entsprechen.
Zum Aufgabenbereich Foggos dürfte auch ein Geheimgefängnis in Litauen gehört
haben, das sich an einem ehemaligen Flugplatz der Sowjetarmee in der Umgebung
des Dorfes Rudninkai befunden haben könnte. Anwohner sagen, sie hätten auf dem
Gelände vor vier bis fünf Jahren Amerikaner gesehen, allerdings nie Gefangene bemerkt.
Der Sprecher des litauischen Abgeordnetenhauses verlangt nun, dass eine
parlamentarische Untersuchungskommission dem Fall nachgehen soll.
DER SPIEGEL 36/2009