In die Affäre um erschlichene Doktortitel ist jede achte deutsche Hochschule verwickelt. Wie das Nachrichtenmagazin FOCUS aus Kölner Justizkreisen erfuhr, betrifft der illegale Titelhandel zirka 50 der 394 deutschen Hochschulen.
Die Staatsanwaltschaft Köln ermittelt derzeit gegen etwa 100 Doktorväter wegen des Verdachts der Bestechlichkeit. Die Hochschullehrer, meist Privatdozenten, sollen von dem „Institut für Wissenschaftsberatung“ nahe Köln Schmiergelder in vierstelliger Höhe für die Betreuung untauglicher Promotionskandidaten erhalten haben.
In ersten Geständnissen gaben Beschuldigte zwar alles zu. Die Professoren beteuerten jedoch, dass sie die zahlenden Doktoranden nicht bevorzugt hätten. Ein Dozent versicherte FOCUS zufolge, Noten seien nicht verschleudert worden. Das Geld bezeichneten die geständigen Akademiker in ihren Vernehmungen als „willkommenen Nebenverdienst“ zu den mageren Einkünften an den Lehranstalten.