Die deutsche Industrie hat ihre Produktion im Juli vollkommenunerwartet um 0,9% gegenüber dem Vormonat zurückgefahren. Wir warendagegen aufgrund der sehr positiven Auftragsentwicklung in denVormonaten von einem Produktionsplus von 2,0% ausgegangen. DerMarktkonsens lag bei +1,6%. Selbst unter Berücksichtigung der kräftigenAufwärtsrevision der Produktionszahlen für Juni von -0,1% auf +0,8% istdas Ergebnis enttäuschend.
Aufgrund eines noch stärkerenProduktionsrückgangs im Vorjahresmonat erholte sich dieVorjahresveränderungsrate leicht von -17,6% auf -17,0%.
Der Rückgang der Produktion im Juli erfolgte auf breiter Front. DieEnergieproduktion sank um 3,9%. Diese Zahl ist allerdings mit äußersterVorsicht zu genießen. So wurde nämlich gleichzeitig der Juni-Zuwachsvon +0,4% auf +11,1% revidiert, was auch der wesentliche Grund für dieAufwärtsrevision der gesamten Juni-Produktion war. Im Bauhauptgewerbesank die Produktion um 2,3%. Das Verarbeitende Gewerbe reduzierteseinen Ausstoß um 0,5%. Hierunter wurde wiederum die Produktion vonVorleistungsgütern um 1,8% ausgeweitet, die von Kapitalgütern um 3,2%reduziert, während der Ausstoß von Konsumgütern stagnierte.
Den Durchschnitt des 2. Quartals übertraf die gesamte Produktion imJuli um 1,1%, im Verarbeitenden Gewerbe um 1,2%. Von dieser Seitekommen also im laufenden Quartal durchaus Wachstumsimpulse, die aktuelljedoch verhaltener sind, als wir erwartet hatten. Wir gehen aberunverändert davon aus, dass sich die zuletzt günstige Entwicklung derAuftragseingänge mit Verzögerung in der Produktion niederschlägt, sodass im Spätsommer / Frühherbst mit kräftigen Produktionssteigerungenzu rechnen ist.