WIESBADEN - Im ersten Halbjahr 2009 verzeichneten die deutschen
Amtsgerichte nach Angaben des Statistischen Bundesamtes (Destatis) 16
142 Insolvenzen von Unternehmen und 48 284 von Verbrauchern. Insgesamt
registrierten die Gerichte in diesem Zeitraum 78 846 Insolvenzen. Ein
Vergleich dieser Zahlen mit dem Vorjahreszeitraum würde die tatsächliche
Entwicklung nicht korrekt widerspiegeln, da von nordrhein-westfälischen
Gerichten im ersten Quartal 2008 Insolvenzfälle des Jahres 2007
nachgemeldet wurden. Aufgrund der Erfahrungen der vergangenen Jahre
lässt sich aber die Entwicklung für Deutschland insgesamt auch anhand
der Ergebnisse der übrigen 15 Bundesländer darstellen. Ohne
Nordrhein-Westfalen stieg im ersten Halbjahr 2009 die Zahl der
Unternehmensinsolvenzen um 14,8%, die Verbraucherinsolvenzen nahmen
dagegen um 2,6% ab. Die Gesamtzahl der Insolvenzen lag gegenüber dem
ersten Halbjahr 2008 um 0,9% höher.
Die voraussichtlichen offenen Forderungen der Gläubiger beliefen sich
für das erste Halbjahr 2009 nach Angaben der Gerichte auf 24,4
Milliarden Euro gegenüber 14,7 Milliarden Euro im entsprechenden
Zeitraum des Vorjahres.
Im Juni 2009 wurden 2 788 Insolvenzen von Unternehmen (+ 15,9%) und 8
434 Insolvenzen von Verbrauchern (+ 4,1%) gemeldet. Insgesamt
registrierten die Gerichte 13 655 Insolvenzen, das waren 7,0% mehr als
im Juni 2008. Diese Angaben beziehen sich auf Berechnungen
einschließlich Nordrhein-Westfalen.