Der Manager sagte der BILD-Zeitung (Samstagausgabe): “Kurzfristig besteht die Gefahr einer Inflation nicht, aber mittel- und langfristig ist das ein ernstzunehmendes Thema.“
Trotz Finanzkrise sei die Verzinsung der Kundengelder der Versicherungsgruppe gesichert, erklärte Achleitner: “Die Allianz hat zwei Weltkriege und unzählige Wirtschaftskrisen überstanden. Wir werden auch diese Krise meistern. Was wir unseren Kunden vertraglich zugesichert haben, gilt.“
Die Zusage betreffe zumindest die Überschussbeteiligungen: “Unsere garantierten Rendite-Versprechen halten wir. Überschüsse gehören nicht dazu und werden jedes Jahr neu berechnet.
Achleitner, hat Forderungen von Kanzlerin Merkel nach mehr Bescheidenheit von Bankern zugestimmt: : “Etwas mehr Bescheidenheit würde uns allen gut tun.“
Nötig sei auch eine “ehrliche Aufarbeitung der Krise“. So sollten sich die Verantwortlichen fragen: “Warum haben wir nicht gebremst, gewarnt und uns dagegen gestemmt? Was hätten wir anders machen müssen?“
Achleitner wies zugleich Vorwürfe zurück, dass viele Top-Manager angesichts von Bonuszahlungen trotz Staatshilfe und Abfindungen trotz Insolvenz offenbar nichts dazu gelernt hätten und sich beschämend verhalten würden.
Pauschalkritik, nur weil einzelne Fehler machen und sich nicht anständig verhalten, sei zu einfach: “Viele Führungskräfte arbeiten hart und verantwortungsvoll, um aus der Krise zu kommen. Sie beurteilen doch auch nicht alle Fußballfans am Verhalten einzelner Hooligans.“
Auch die Kritik, dass an Börsen wieder gezockt und sogar noch mehr verdient werde als vor der Krise, will der Allianz-Verantwortliche für ein Anlagevolumen von 1,1 Billionen Euro nicht gelten lassen: “Das stimmt nicht! Wenn die Banken wieder solide Gewinne machen, ist das gut. Auf der einen Seite wird ihnen vorgeworfen, nicht genügend Kredite zu geben, auf der anderen Seite sollen sie dasRisiko zurückfahren. Beides geht eben nicht.“
Nur weil die Märkte jetzt wieder in Gang kämen, sei das nichts Schlimmes, sondern Rückkehr zur Normalität.