Zum dritten Mal veröffentlich die Financial Times Deutschland in ihrer Ausgabe am Montag, den 21. September 2009, ihre Wahlempfehlung vor der Bundestagswahl. Auf einer ganzen Seite argumentiert die FTD, welche Partei es aus Sicht der Redaktion am ehesten verdient, kommenden Sonntag gewählt zu werden.
Vorangegangen ist dieser Empfehlung ein wochenlanger Prozess mit zahlreichen Diskussionsrunden zu den Parteiprogrammen und einzelnen Politikfeldern. Spitzenpolitiker der im Bundestag vertretenen Parteien standen der Redaktion in ausführlichen Gesprächsrunden Rede und Antwort. Einer entsprechenden Einladung folgten die Generalsekretäre der CDU, SPD und FDP, Ronald Pofalla, Hubertus Heil und Dirk Niebel, Bundesgeschäftsführerin Steffi Lemke für die Grünen sowie Fraktionschef Gregor Gysi für die Linkspartei. Schließlich diskutierte die Redaktion in einer dreistündigen Schlussrunde darüber, welche Empfehlung sie diesmal abgeben soll.
Unter der Überschrift "Grün für Merkel" spricht sich die FTD in ihrer Wahlempfehlung 2009 für die CDU und die amtierende Kanzlerin aus. Die Redaktion kritisiert die Inhaltslosigkeit des Wahlkampfs und die fehlende Substanz im CDU-Programm, lobt aber gleichzeitig den unideologischen und pragmatischen Ansatz von Merkels Wirtschaftspolitik sowie die Fähigkeiten der Kanzlerin als Analytikerin und Vermittlerin. Gleichzeitig nennt die FTD Schwarz-Grün als Wunschkoalition - ein Bündnis, in dem die Kanzlerin "durch den kleinen Partner zur Öko-Innovation getrieben wird, in der aber zugleich der größere, konservative Partner dafür sorgt, dass der finanzpolitische Kurs solide bleibt, Ausgabenprogramme also nicht zu Wunschkonzerten und Steuerpläne nicht zum bloßen Abkassieren mutieren".