Vor dem G-20-Weltfinanzgipfel in Pittsburgh übt der Wirtschaftsweise Peter Bofinger harsche Kritik an der Politik. „Der Gipfel wird keinen grundsätzlichen Richtungswechsel darstellen. Leider wird erneut eine große Chance vertan“, sagte Bofinger im Gespräch mit der in Berlin erscheinenden Tageszeitung DIE WELT (Dienstagsausgabe). Die sich abzeichnende Lösung bei der Frage der Banker-Boni sei „überwiegend für die Show“. Er bedauere, dass dieses „populistisch getriebene Riesenthema“ von den eigentlichen Problemen ablenke. Am Donnerstag und Freitag kommen Vertreter der 20 führenden Industrie- und Schwellenländer in der US-Metropole zu ihrem dritten Krisengipfel nach Ausbruch der Finanzkrise zusammen.
„Der Politik fehlt der Mut zu radikalen Reformen“, sagte der Wirtschaftsprofessor an der Universität Würzburg weiter. Bei vielem kratze sie nur an der Oberfläche. Als Beispiel nannte er das Thema Bankenaufsicht. Statt einer zentralen Aufsicht würden immer neue Ausschüsse und Unterausschüsse ins Leben gerufen. Alles andere als eine zentrale Aufsicht bei der Europäischen Zentralbank (EZB) sei „höchstens eine zweitbeste Lösung“, so Bofinger. „Weltweit sollte dem Internationalen Währungsfonds IWF die zentrale Rolle zufallen.“ Bofinger bedauerte zudem, dass das Thema Kreditregister vollkommen aus der Diskussion verschwunden sei. „Dabei ist es für das gesamte Finanzsystem von ungeheurer Bedeutung zu wissen, so sich Kredite klumpen.“ Das Kreditregister war einst unter anderem von einer Expertengruppe um den langjährigen EZB-Volkswirt Otmar Issing vorgebracht worden. Laut Bofinger hat die Politik auch eine grundlegende Veränderung des Ratingwesens verpasst. Als „richtig und wichtig“ bezeichnete der Wirtschaftsweise im Gespräche mit der Zeitung lediglich die geplanten neuen Eigenkapitalvorschriften für die Banken.
„Der Politik fehlt der Mut zu radikalen Reformen“, sagte der Wirtschaftsprofessor an der Universität Würzburg weiter. Bei vielem kratze sie nur an der Oberfläche. Als Beispiel nannte er das Thema Bankenaufsicht. Statt einer zentralen Aufsicht würden immer neue Ausschüsse und Unterausschüsse ins Leben gerufen. Alles andere als eine zentrale Aufsicht bei der Europäischen Zentralbank (EZB) sei „höchstens eine zweitbeste Lösung“, so Bofinger. „Weltweit sollte dem Internationalen Währungsfonds IWF die zentrale Rolle zufallen.“ Bofinger bedauerte zudem, dass das Thema Kreditregister vollkommen aus der Diskussion verschwunden sei. „Dabei ist es für das gesamte Finanzsystem von ungeheurer Bedeutung zu wissen, so sich Kredite klumpen.“ Das Kreditregister war einst unter anderem von einer Expertengruppe um den langjährigen EZB-Volkswirt Otmar Issing vorgebracht worden. Laut Bofinger hat die Politik auch eine grundlegende Veränderung des Ratingwesens verpasst. Als „richtig und wichtig“ bezeichnete der Wirtschaftsweise im Gespräche mit der Zeitung lediglich die geplanten neuen Eigenkapitalvorschriften für die Banken.
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