Mit einem Festakt hat das manager magazin am Abend des Dienstags, 22.
September, in Berlin die Hall of Fame der deutschen Forschung eröffnet. In
die Ruhmeshalle werden Wissenschaftler berufen, die durch ihre
Lebensleistung einen herausragenden Beitrag zur Weiterentwicklung des
Forschungsstandorts Deutschland erbracht haben.
Als erste Laureaten aufgenommen wurden der Ilmenauer Professor Karlheinz
Brandenburg, Teamleiter bei der Entwicklung des
Datenkomprimierungsstandards MP3, und Professor Peter Grünberg,
Nobelpreisträger des Jahres 2007 und Entdecker des
Riesenmagnetowiderstands. Durch die Nutzung dieses physikalischen Phänomens
konnten die Speicherkapazität und die Geschwindigkeit beim Datenabruf von
Computerfestplatten vervielfacht werden.
Posthum wurden Werner Heisenberg, Nobelpreisträger für Physik des Jahres
1932 und Begründer der Quantenmechanik, sowie Feodor Lynen in die Hall of
Fame der deutschen Forschung aufgenommen. Lynen, der 1964 den Nobelpreis
für Medizin bekam, war Gründungsdirektor des Max-Planck-Instituts für
Zellchemie – dem heutigen Max-Planck-Institut für Biochemie in Martinsried
bei München, der Keimzelle der deutschen Biotech-Branche.
Die Festreden hielten Bundesforschungsministerin Annette Schavan (CDU) und
Hans-Peter Keitel, Präsident des Bundesverbandes der Deutschen Industrie
(BDI). Schavan würdigte die Lebensleistungen der Geehrten und dankte dem
manager magazin für das neue Format, „das die deutsche Forschungslandschaft
bereichert“.
Chefredakteur Arno Balzer kündigte an, künftig alljährlich Wissenschaftler
durch eine Aufnahme in die Hall of Fame der deutschen Forschung zu
würdigen. Ziel sei es, „die Vernetzung von Wissenschaft und Wirtschaft in
Deutschland weiter zu verbessern, ihre Erfolge einem größeren Publikum
vorzustellen und letztlich mitzuhelfen, die Innovationsfähigkeit der
deutschen Wirtschaft zu fördern“.
Die Aufnahme in die Hall of Fame erfolgt in einem zweistufigen Verfahren:
Die Vorschläge der Kandidaten kommen von einem wissenschaftlichen
Kuratorium, dem unter anderen Matthias Kleiner (Präsident der Deutschen
Forschungsgemeinschaft), Hans-Jörg Bullinger (Präsident der
Fraunhofer-Gesellschaft) und Johann-Dietrich Wörner (Vorstandsvorsitzender
des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt) angehören. Die Entscheidung
über die Aufnahme fällt dann eine eher an der Praxis orientierte Jury, in
der unter anderen Jürgen Kluge (Ex-McKinsey-Deutschland-Chef und
designierter Vorstandsvorsitzender des Haniel-Konzerns), Arend Oetker
(Präsident des Stifterverbandes für die deutsche Wissenschaft) und Klaus
Engel (Vorstandschef des Evonik-Konzerns) sitzen.