Vier Tage vor der Bundestagswahl schwinden die Chancen für ein schwarz-gelbes Regierungsbündnis. Union und FDP verlieren nach einer aktuellen, repräsentativen Umfrage im Auftrag des Handelsblatts Mittwochausgabe kurz vor dem Ziel an Zuspruch und erreichen zusammen nur noch 46 Prozent.
Das würde auch unter Einrechnung der erwarteten Überhangmandate nicht mehr für eine bürgerliche Parlamentsmehrheit reichen. Diese steht nach internen Berechnungen erst ab 47 ProzentDie Union rutscht danach auf 34 Prozent ab, die FDP auf zwölf Prozent. Das ist der schwächste Wert für das konservativ-liberale Lager seit Beginn der heißen Wahlkampfphase Anfang Juli.
Damit scheint sich die Entwicklung von 2005 zu wiederholen, als der sicher geglaubte Vorsprung von Union und FDP in den letzten Tagen vor dem Urnengang verlorenging.
Der aktuelle Abwärtstrend von Schwarz-Gelb geht aus einer bundesweiten Umfrage unter 1513 Befragten hervor, die das unabhängige Berliner Meinungsforschungsinstitut Info GmbH im Auftrag des Handelsblatts erstellt hat. Befragungszeitraum war die Woche nach dem TV-Duell zwischen Kanzlerin Angela Merkel und ihrem Herausforderer Frank-Walter Steinmeier am 13. September.
Die SPD kann sich nach der Umfrage auf 27 Prozent verbessern, die Linken erreichen zwölf, die Grünen zehn und sonstige Parteien zusammen fünf Prozent. Dramatisch“ fällt laut Info GmbH die Wende bei der Frage aus, welche Koalition man erwarte. Schwarz-Rot schießt von 25 auf 43 Prozent, Schwarz-Gelb sackt von 47 auf nur noch 32 Prozent ab.