Ludwig Baumann war 1940 zur Marine eingezogen worden. BeimFluchtversuch wurde er festgenommen, zum Tode verurteilt undgefoltert, um die Namen seiner Helfer zu nennen. Sein Vater habe eineBegnadigung für ihn erwirkt, erzählte Baumann, so sei er in dasWehrmachts-KZ Thorgau gekommen, wo 1300 Soldaten getötet wurden. Nachdem Krieg hätten er und seine Kameraden gehofft, anerkannt zu werden.Sie seien "aber als Feiglinge, Dreckschweine, Vaterlandsverräterbezeichnet worden", sagte Baumann. "Mein Vater ist an Kummer darüberverstorben. Und ich hab sein Erbe vertrunken."
Erst in diesem September sind die letzten Wehrmachtsdeserteurerehabilitiert worden - für Baumann bedauerlich spät: "Nicht ein Prozentunserer Leute hat die völlige Rehabilitierung noch erlebt." Bei seinereigenen Entschädigung sei das Todesurteil gegen ihn nicht anerkanntworden, "weil es 'nicht rechtskräftig' gewesen sei, schließlich war ichja, trotz der Monate in der Todeszelle, die mein Leben zerstörten,begnadigt worden."