Die Weltwirtschaft erholt sich von den Auswirkungen der Finanzkriseoffenbar schneller als bisher von vielen Experten erwartet. DerInternationale Währungsfonds (IWF) rechnet in seinem aktuellenWeltwirtschaftsbericht mit einer Zunahme der globalenWirtschaftsleistung um 3,1 Prozent im kommenden Jahr. Das geht aus demEntwurf der neuen Prognose hervor, die der IWF am Donnerstag inIstanbul präsentieren will, wie das Handelsblatt (Mittwochsausgabe) ausKreisen des Währungsfonds und der Bundesregierung erfuhr. In Istanbulbeginnt am Wochenende die Jahrestagung von IWF und Weltbank. Bisher warder Fonds für 2010 von einem Wachstum von 2,5 Prozent für dieWeltwirtschaft ausgegangen
Von den positiven Entwicklungen auf denglobalen Märkten profitiert auch Deutschland. Der Währungsfondserwartet einen leichten Aufschwung von 0,3 Prozent im nächsten Jahr.Nach der bisherigen Prognose sollte das deutsche Bruttoinlandsproduktnoch um 0,4 Prozent schrumpfen. „Die Daten zeigen im Wochenrhythmusnach oben“, hieß es zur Begründung in den Kreisen. Für 2009 erwartendie IWF-Experten, dass die Wirtschaftsleistung in Deutschland nunmehrum 5,3 Prozent unter dem Vorjahresniveau liegt. Die Weltwirtschaftschrumpft nach der überarbeiteten Prognose des Weltwirtschaftsberichtsin diesem Jahr dagegen nur um 1,1 Prozent, erfuhr das Handelsblatt ausden Kreisen
Der Währungsfonds hatte bereits Anfang der Wocheangekündigt, seine Prognosen vor allem wegen der schnelleren Erholungder großen Volkswirtschaften noch einmal anzuheben. Die Bundesregierungblickt dennoch etwas optimistischer in die Zukunft. Aktuell erwartetdie bisherige Regierung eine Zunahme des Bruttoinlandsprodukts um 0,5Prozent im nächsten Jahr. Ob es dabei bleibt, entscheidet sich EndeOktober. Dann legt die Bundesregierung eine aktualisierte Schätzungvor, die Grundlage einer neuen Haushaltsplanung für die künftigeBundesregierung sein wird.