Der Chef der Bank of America, Ken Lewis, wirft das Handtuch und verlässt das Geldinstitut. Dies teilte das größte US-Kreditinstitut am Mittwoch abend überraschend mit. Lewis werde zum Jahresende in den Ruhestand gehen, hieß es nüchtern in einer Presseerklärung. Ein Nachfolger müsse noch bestimmt werden.
Die Entscheidung von Lewis kam mehr als überraschend und gibt Anlaß zu Spekulationen. Denn normalerweise verläßt der Boss des größten US-Bankhauses sein Unternehmen nicht, ohne dass vorher ein Nachfolger bestimmt wurde. Dass dies nicht der Fall ist, wird in Expertenkreisen als böses Omen gewertet.
Der 62-jährige Lewis hatte die Bank fast ein Jahrzehnt lang geführt. Durch mehrere Übernahmen baute er das Geldhaus zu einem führenden Institut der Branche aus.
Im Zuge der Finanzkrise stieg die Bank of America bei Merrill Lynch ein. Das Geschäft brachte Lewis die Kritik von Politikern ein und führte zu Ermittlungen der Finanzaufsicht.
Lewis hatte zuvor bereits angekündigt, in den Ruhestand zu gehen, sobald die Bank die Staatshilfen in Höhe von 45 Milliarden Dollar zurückgezahlt oder er die Altersgrenze für Führungskräfte des Unternehmens von 65 Jahren erreicht habe.