Wollen sich die Golfstaaten mittelfristig vom Dollar verabschieden? Laut einem Bericht der britischen Zeitung "The Independent" erwägendie arabischen Ölproduzenten einen Ersatz des Dollars als Zahlungsmittelim Rohölhandel. Geplant ist angeblich die Umstellung auf einen Währungskorb.
Die arabischen Golfstaaten hätten bereits geheimeGespräche mit China, Russland, Japan und Frankreich geführt, heißt esin dem Bericht auf der Internetseite des "Independent". Anstelle desDollars solle ein Währungskorb verwendetwerden, der unter anderem den japanischen Yen, den chinesischen Yuan,den Euro und Gold enthalten solle.
In dem Artikel, der sich auf Aussagen von anonymen Quellen aus denStaaten des Gold-Kooperations-Rates (GCC) und Bankenkreisen in Hongkongstützt, heißt es, dass die Umstellung auf den Währungskorb über einenZeitraum von neun Jahren erfolgen solle. Auch die geplante neueEinheitswährung der GCC-Staaten, zu denen Saudi Arabien, dieVereinigten Arabischen Emirate, Kuwait und Katar zählen, solle in demWährungskorb enthalten sein.
Den Dollar als Abwicklungswährung für Ölgeschäfte zu ersetzen,sollte nach Meinung von Analysten keine Schwierigkeiten bereiten.Diesen Weg geht Iran schon seit einigen Jahren. Die Preisstellung fürÖl umzustellen, würde aus Sicht von Experten aber einen gewaltigenAufwand bereiten.
"Ich denke nicht, dass aus diesen Diskussionenirgendwelche konkreten Schritte hervorgehen werden", sagte David Moore,Rohstoffanalyst bei der Commonwealth Bank of Australia, derNachrichtenagentur Reuters. "Selbst wenn der Dollar schwach ist, heißtdas nicht, dass Rohstoffe unterbewertet sind." Tatsächlich sei es so,dass Rohstoffpreise eher stiegen, wenn sich der Dollar abschwäche. Die Zentralbank Saudi Arabiens dementierte allerdings inzwischen den Bericht des "Independent".