Das ist allerdings nicht so einfach, denn damit wird auch das „Geheimnis“ Geld entschleiert. Dass Notenbanken Geld aus dem Nichts schöpfen, soll möglichst verborgen bleiben.
Was also tun, bei einer Krise wie dieser? Was geht strategisch in den Köpfen der Fed vor?
Zunächst einmal haben die Geldstrategen – aus ihrer Sicht – alles richtig gemacht. Um die Kreditmenge wieder auszuweiten, hat die Fed den Banken den Giftmüll abgenommen und die Geldhäuser mit Billionen geflutet.
Strategisches Ziel dieser Aktion: Wenn die Banken entlastet sind, dann sind sie auch wieder großzügiger mit Krediten. Soweit die Theorie.
Auch alle anderen Stellschrauben stehen auf Maximum: Zinsen nahe Null, Maximum bei Staatsverschuldung.
Doch die Rechnung ist nicht aufgegangen. Die Pferde wollen einfach nicht saufen. Banken sind übervorsichtig, Schuldner sind ebenfalls kaum bereit, größere Risiken vorzunehmen.
Problem: Das Geldsystem braucht dringend Konsum und Kreditausweitung, sonst kollabiert es. Was also tun, wenn die Finanzindustrie in Schockstarre verharrt? Wie Inflation herbeiführen, wenn die kommunizierenden Röhren des Geldsystems verstopft sind?
Es scheint so, als wenn die Strategen in Washington die Inflation nun über die wichtigsten Signalgeber herbeiführen wollen: Gold und Dollar.
Bisher ist bekannt, dass bei Gold bei 1000$ der „Deckel drauf war“. Unsichtbare Kräfte sorgten dafür, dass das Edelmetall nicht explodiert – wegen der angeblichen Signalwirkung auf die Finanzmärkte.
Es scheint aber so, dass man den Druck im Goldkessel nun bewusst entweichen lässt, ja sogar höhere Goldpreise forciert. Noch vor einem Jahr hätte ein stark steigender Goldpreis die Welt verunsichert. Doch jetzt, wo sich das System vordergründig stabilisiert hat, könnte ein steigender Goldpreis für die Strategen der Fed hilfreich sein.
Wenn ich die Inflation nicht durch geeignete monetäre Maßnahmen herbeiführen kann, dann kann ich sie den Wirtschaftssubjekten auch anders verdeutlichen. Ziel der Fed: Wir müssen die Wirtschaftspsyche auf „Inflation“ schalten. Und eine wichtige Stellschraube dafür ist der Goldpreis.
Wenn der Goldpreis beispielsweise auf 1500 steigt, dann dürfte das von den Medien als „Angst vor Inflation“ interpretiert werden. Auf diese Weise erreicht die Fed genau das, was sie will: Die Leute kaufen, produzieren, geben noch schnell ihr Geld aus.
Der zweite wichtige Signalgeber in Sachen Inflation ist der Dollar. Ich gehe davon aus, dass die Fed – anders als offizielle Verlautbarungen – überhaupt kein Problem damit hat, wenn der Dollar auf 2 zum Euro geht (1 Euro = 2 Dollar). Auch dies würde das Inflationsszenario perfekt abrunden.
Vorteil für die USA: Die Wirtschaft würde durch diesen Adrenalinstoß auf Kosten der anderen kräftig angekurbelt. US-Waren wären auf den Weltmärkten wieder gefragt.
Über die Zukunft des Dollar braucht sich die Fed derweil keine Sorgen zu machen. Bevor das Kapital in Renminbi oder Rubel wandert, muss schon viel passieren. China und Russland sind zwar weniger verschuldet, allerdings gelten sie immer noch als politisch unsichere Kandidaten.
Strategisches Ziel der Fed könnte also aktuell sein: Hoher Goldpreis, niedriger Dollar.
Das Resultat wäre: Die Welt würde kapieren, dass Inflation herrscht. Die Wirtschaft würde anspringen, die Banken wären wieder bereit, Geld großzügig auszuleihen.
Vorteil: Zwischenboom für die Wirtschaft, USA als Gewinner und vor allem: Stark steigende Aktienmärkte. Auch das dürfte ein erklärtes Ziel der Notenbanker sein. Denn außer Gold gelten Aktien als gute Absicherung gegen Preissteigerung
Wenn die Menschen stark inflationäre Szenarien vor Augen haben, dann explodieren wieder Sachwerte und Immobilienpreise. Börsen schießen nach oben. DAX 20000 und Dow 40000 – eine perfekte neue Blase. In Zeiten starker Inflation springen die Börsen gewaltig an. In Zimbabwe ist die Börse um 100% gestiegen – pro Tag.
Kann es also sein, dass die Fed den Goldpreis als Schlüssel zur Inflation nutzt? Ist es möglich, dass das Plunge Protection Team eine 180 Grad Wende vollzog? Ich halte es nicht für abwegig, dass die Fed diese neue Strategie einschlägt. Der Goldpreis wird’s zeigen…